{'de': 'Marketing'}
„Natürliches Aroma”, „laktosefrei” oder „aus der Region”: Wie in den meisten Branchen spielt Marketing auch für die Lebensmittelindustrie eine wichtige Rolle. Werbung weckt Bedürfnisse und wirkt sich auf die Vorlieben der Konsumenten aus. In einem Umfeld wie in Deutschland, in dem die wenigsten Menschen ihre Nahrung selbst anbauen, stellt die Werbung dem Verbraucher die Produkte vor und versucht, ihn zum Kauf zu überzeugen. Einige wissenschaftliche Studien kommen zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene, die viele Werbespots für ungesunde Lebensmittel sehen, auch mehr davon konsumieren.
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\nAuf der anderen Seite betonen die Hersteller auch die Eigenschaften von Lebensmitteln, die bei den Kunden gerade besonders hoch im Kurs stehen. Immer mehr Produkte werden zum Beispiel damit beworben, dass sie sich positiv auf die Gesundheit auswirken würden. Für die Verwendung solcher „Health Claims“ gibt es Vorschriften der EU. Die Claims dürfen erst nach ihrer Zulassung benutzt werden bzw. nur dann, wenn sie auf der Positivliste der EU-Kommission stehen. Diese Regeln sollen die Kunden schützen – denn die sind oft bereit, mehr Geld für solche Produkte bezahlen. Doch obwohl es diese EU-Vorschriften gibt, sagen zum Beispiel die Verbraucherzentralen, dass ein Großteil der Gesundheitsversprechen auf Verpackungen übertrieben oder irreführend sei.
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\nAuch mit so genannten „Clean Labels“ lässt sich Geld verdienen: Lebensmittel, die frei von Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen oder Laktose sind, kommen bei den Verbrauchern gut an. Auch hier sind diese häufig bereit mehr Geld auszugeben, weil sie der Überzeugung sind, sich etwas Gutes zu tun. Oft werden Produkte aber einfach mit einem neuen, zusätzlichen Label wie „laktosefrei” versehen, obwohl sich an ihrer Zusammensetzung nichts verändert hat. Oder Bezeichnungen wie „natürliches Aroma” lassen vermuten, dass in einem Erdbeerjoghurt tatsächlich Erdbeeren enthalten sind, obwohl das Aroma auch von Bakterien oder anderen natürlichen Organismen stammen kann.
'}Quiz von der Süddeutschen Zeitung: „Verstehen Sie Verpackung?”
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