{'de': 'Aktienmarkt'}
Die Spekulation mit Nahrungsmitteln wird in zwei Arten unterteilt: Bei der positiven Spekulation legt ein Händler bereits im Voraus einen Festpreis fest, den er etwa in drei Monaten für Getreide festlegt. Der Landwirt hat so Planungssicherheit weil er heute schon weiß, was er in drei Monaten verdienen wird. Der Händler kann besser kalkulieren und auch seinen Abnehmern – wie etwa Bäckern – Planungssicherheit geben über Mengen und Preise. Die negative Spekulation dreht sich nicht direkt um den Handel mit Lebensmitteln. Stattdessen setzen Händler mit sogenannten Finanzderivaten auf das Steigen oder Fallen von Lebensmittelpreisen. Das Setzen auf Preisschwankungen wirkt wie eine Feedbackschleife und verstärkt den jeweiligen Trend – so die Theorie. Im Bereich der direkten Spekulation mit Agrarrohstoffen zählen die Deutsche Bank und die Versicherungsgruppe Allianz zu den wichtigsten Playern.
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\nWie genau Spekulation und Lebensmittel zusammenhängen ist undurchsichtig und wird von Experten kontrovers diskutiert. Investoren selbst argumentieren, dass Wetterereignisse wie Dürren, Frost und Überschwemmungen einen viel größeren Einfluss auf die Preise von Grundnahrungsmitteln haben, als die Spekulation. NGOs und Interessenverbände wie Foodwatch, Oxfam und der Weltagrarbericht halten dagegen.
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\nSeit Jahren versuchen Organisationen wie Foodwatch und auch etwa die Fraktion der Grünen im Bundestag und im Europa-Parlament, eine stärkere Regulation für Spekulationen mit Nahrungsmitteln durchzusetzen – bislang ohne wirklichen Effekt. Das liegt nicht zuletzt sicherlich daran, dass sich Preisschwankungen vor allem in ärmeren Ländern statt in Industrieländern bemerkbar machen – und daher hierzulande der politische Druck aus der Bevölkerung fehlt.
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