Regionale
Küche
Pizzafresser, Käsköpfe und Krauts. Dass unterschiedliche Kulturen unterschiedliche Essgewohnheiten hervorbringen, wird spätestens bei diesen wenig schmeichelhaften Spitznamen klar. Die gründe dafür sind divers. Hier ein paar Beispiele:
Vegetation: Auf der Hochebene Tibet wächst so gut wie nichts. Klar, dass sich die Menschen dann von Tieren ernähren müssen. Problematisch ist allerdings, dass der Buddhismus das Töten von Tieren eigentlich verbietet. Daher haben sich die Schlachter Tibets spezialisiert: Sie erschrecken etwa Yaks, damit sie von selbst von Klippen springen. Auf diese Weise töten sie nicht direkt.
Geschichte: Die französische Küche? Ein weiterer Vorteil der Revolution! Die Adligen hatte bis zu ihrer Entmachtung ein Fable für leckeres Essen und deswegen viele Köche. Erstere verloren den Kopf , letztere nur ihren Job. Um trotzdem über die Runden zu kommen, gingen sie in die Städte und eröffneten dort die ersten Restaurants der Haute Cuisine.
Religion: In Äthiopien essen Menschen gerne das traditionelle Sauerteigbrot Injera, das aus dem nur vor Ort wachsenden Getreide Teff hergestellt wird. Dazu kommen Soßen und Fleisch. Doch wer Schwein isst, ist schnell enttarnt als missionierter Christ. Denn sowohl Islam als auch Äthiopisch Orthodoxe Kirche verbieten dieses Nahrungsmittel.
Gesundheit: Im Islam isst man kein Schwein, in manch anderen Kulturen sind Affen, Fledermäuse oder Ratten tabu. Das hat auch mit Krankheitserregern zu tun, die sich regional spezifisch über den Genuss mancher Tieren auf Menschen übertragen werden. So kam es vermutlich auch zum Ebola-Ausbruch 2014 in Westafrika.
Umwelt: Die Khoi und die San im südlichen Afrika gehören zu den ersten Nomadenvölkern der Welt. Um die Natur auf ihrem Weg nicht zu überlasten und auch später kommenden Gruppen Ernährung zu ermöglichen, hatten sie zwei goldene Regeln: Man isst nur ein Drittel der reifen Früchte am Baum und man tötet keine tragenden Tiere oder jene mit Jungtieren.
Interview mit Gunter Hirschfelder:
Welchen Einfluss auf die Esskultur haben lokale Faktoren?
Wie hat sich die Esskultur in Deutschland in den letzten 50 Jahren verändert?
Gunther Hirschfeld, ethnologischer Nahrungsforscher, erklärt den ursprung falscher und wahrer Vorurteile.
Über dieses Tool der Bundeszentrale für Politische Bildung kann man berechnen, wie viel Eiweiß, Fett und Kalorien man mit der eigenen täglichen Nahrung zu sich nimmt – und sieht es im Vergleich zu anderen Ländern.