{'de': 'Hunger vs Überfluss'}
Im Jahr 2030 soll kein Mensch auf der Welt mehr hungern, so das selbsterklärte Ziel der Regierungschefs im Rahmen der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals). Das ist zwar lobenswert, jedoch müsste schon jetzt, im Jahr 2017, niemand hungern. Die Lebensmittelproduktion ist in den letzten zwei Jahrzehnten viel stärker angestiegen als das Bevölkerungswachstum. Heute produzieren wir anderthalb Mal so viel Nahrungsmittel, wie wir bräuchten um die Menschheit zu versorgen. Das ist nicht nur ausreichend, um nicht nur die aktuelle Weltbevölkerung zu ernähren, sondern auch die 10 Milliarden, die wir 2050 sein werden.
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\nUnd obwohl jetzt schon niemand hungern müsste, hungern 815 Millionen Menschen auf der Welt. Nachdem diese Zahl Jahrzehnte lang gesunken ist, stieg sie 2016 laut der FAO sogar erstmals wieder. Dieser Trend hat zwei Ursachen: Einerseits gefährden gewaltsame Konflikte in vielen Teilen der Welt die Ernährungssicherheit und andererseits sind viele Menschen zu arm, um sich die angebotenen Lebensmittel leisten zu können. Ein Mensch, der an der Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag lebt, müsste 50 bis 70 Prozent seines Einkommens für Lebensmittel ausgeben, schätzt die Weltbank. Also müssen wir eigentlich nicht die Produktion erhöhen, sondern vielmehr dafür sorgen, dass produzierte Lebensmittel bezahlbar werden; entweder über effizientere und damit kostengünstigere Produktion oder über steigende Löhne. Das aber ist eine besondere Herausforderung: Viele der armen Menschen leben in ländlichen Gegenden, hier das Durchschnittseinkommen anzuheben, ist besonders schwierig, da es an Arbeit fehlt, so die Experten der UN.
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\nDer Hunger hat noch einen dritten Grund: Falsche Prioritäten. "Der Großteil des industriell angebauten Getreides geht in die Produktion von Biokraftstoffen und wird als Futtermittel für Tiere verwendet anstatt damit die Milliarden hungernder Menschen zu ernähren. Die Aufforderung, die Nahrungsmittelproduktion bis 2050 zu verdoppeln, gilt nur, wenn uns weiterhin ein wachsender Viehbestand und Autos wichtiger sind als hungernde Menschen", schreiben Wissenschaftler der Berkeley-Universität. Und: "Um Hunger zu beenden, müssen wir Armut und Ungleichheit beenden.
'}National Geographic veranschaulicht fünf Schritte wie wir 9 Milliarden Menschen ernähren können.
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\nDie FAO zeigt, wie weit wir noch von einer Welt entfernt sind, in der niemand hungern muss – und was die Gründe dafür sind.
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\nEin Beitrag erschienen im Weltwirtschaftsforum skizziert den Zusammenhang zwischen Armut auf dem Land und Hunger.
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