Konventionell
Grob gesagt umschreibt der Begriff „Konventionelle Landwirtschaft“ alles außer dem Ökologischen Landbau. Dieser ist klar durch die EU Regularien eingegrenzt, verzichtet etwa auf den Einsatz von Kunstdünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln. Das bedeutet keineswegs, dass Konventionelle Landwirtschaft immer mit Kundstdünger, Pflanzenschutz und Großbetrieben gleichzusetzen ist.
In den letzten 70 Jahren hat sich die Landwirtschaft grundlegend verändert. Am Anfang dieser Entwicklung stand die Mechanisierung – also die Einführung von Traktoren, Mähdreschern und Mastbetrieben. Die Effizienz wurde damit wesentlich gesteigert, was sich etwa beim Ertrag pro Hektar oder der Zeit zeigt, die eine Kuh oder ein Schwein brauchen, bis sie in den Schlachthof zur Weiterverarbeitung kommen.
Wie viel Technik, Dünger, Pestizide der einzelne Landwirt in der konventionellen Landwirtschaft einsetzt, ist ihm im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben selbst überlassen. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft zeigt jedoch, dass nur die stärksten Betriebe überleben. Von über 900.000 Höfen blieben im Jahr 2016 nur rund 250.000 übrig – hinzu kommen noch knapp 27.000 Biobetriebe. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen die Meisten auf den Einsatz von Technik und Chemie.
Doch leichtfertig gehen die Bauern nicht mit ihrem Auftrag, die Bevölkerung zu ernähren, um. Für sie ist Landwirt ihre Berufung. In Zukunft wird das Thema Digitalisierung eine wesentliche Rolle in der Landwirtschaft spielen – so ist die Mechanisierung inzwischen an seine Grenzen gestoßen, weil etwa Traktoren auch die Breite von Straßen gebunden sind. Durch den Einsatz von digitaler Technik und damit auch Künstlicher Intelligenz werden jedoch wieder große Effiziensteigerungen erwartet. Punktgenaues Düngen, mechanisches Unkrautjähten durch Roboter, Melkroboter die die Kuhgesundheit jeder einzelnen Kuh im Blick haben oder auch die einfache Direktvermarktung von Produkten über das Internet sind nur ein paar Beispiele, die in den nächsten Jahren immer mehr Realität werden.