Vegetation
Wer kennt es nicht? Plötzlich riecht oder schmeckt man etwas Vertrautes und verbindet sofort Erinnerungen damit, die angenehm oder abschreckend sind. Jeder Mensch wächst mit ganz speziellen Gerüchen, Geschmäckern und damit Pflanzen sowie Nahrungsmitteln auf. Sie prägen sein Gefühl für Heimat ebenso wie die persönliche Identität.
Kommen Migranten in einer neuen Umgebung an ist es daher nur natürlich, dass sie sich nach dem Vertrauten sehnen und die Pflanzen anbauen, die sie kennen. Insbesondere die erste Generation der Einwanderer hat ihre Nahrungsmittel im Gepäck und tut sich mit dem in der neuen Heimat oft schwer.
Das Gärtnern hat sich als universalkulturelle Handlung gezeigt, die überall auf der Welt praktiziert wird. Man baut an was man kennt – um die Geschmäcker, Gerüche und Nahrungsmittel auch dort zu haben, wo man neu angekommen ist.
Die Kehrseite: In Ländern wie etwa Neuseeland, wo es viele nur dort heimische Pflanzen- und Tierarten gibt, wird dies aktiv verhindert. Denn die eingeschleppten Arten können sich sich als Störfaktoren für die heimische Flora und Fauna erweisen. So wächst Bambus nicht länger nur in China, sondern wuchert auch in zahlreichen Nord- und Südamerikanischen Ländern und auch Europa.
Interview mit Vanessa Vu:
Gibt es eine weltweite Gartentradition?
Was versteht man unter Diaspora Gardening?
Wie hilft Gärtnern den Migranten? Gärtnern nur jene der ersten Generation?