Frontex
Die EU hat insgesamt gut 12.000 Kilometer Land- und 45.000 Kilometer Seegrenze. Diese werden von der Grenz- und Küstenschutzagentur Frontex (kurz für Frontières Extérieures, Sitz in Warschau) kontrolliert, überwacht und geschützt. Insbesondere lautet der Auftrag an die von der EU eigenständige Agentur, gegen illegale Migration und Kriminalität vorzugehen. Rechtsgrundlage hat die Frontex durch die EU Regulierg 2016/1624 vom 14 September 2016. Gegründet wurde die Frontext jedoch schon 2004, seither haben sich die Regulierungen verändert.
Ihre Aufgaben nimmt die Agentur in den Bereichen Aufklärung, Training von Einsatzkräften, Forschung, Verwaltung und gezielten Einsätzen wahr. Frontex selbst ist keine Polizei oder Grenzschutzeinheit und hat auch kein entsprechendes Personal. Sie setzt dafür auf die Einsatzkräfte der Mitgliedsstaaten. Diese werden entsprechend von der Frontex ausgebildet. Im Zuge der Flüchtlingsbewegungen von 2015 kamen Rufe nach einer echten gemeinsamen Grenzschutzeinsatztruppe auf.
Frontex entwickelte sich im Laufe der Jahre – so wurde die Agentur immer stärker zu einer technologisch getriebenen Aufklärungseinheit, die mit modernsten Mitteln die Grenzen überwacht und Menschen erfasst. Zudem wurde der Einsatzbereich verändert. Wo Anfangs die Grenzen selbst gesichert wurden, gibt es inzwischen eine eurpäische Kernzone, Übergangsgebiete und die Nachbarstaaten. Mit den Nachbarstaaten die keine Perspektive auf einen EU Beitritt haben gibt es „privilegierte Beziehungen“, also politische und finanzielle Unterstützung im Gegenzug für die Sicherung der eigenen Grenzen in Richtung Europa.
Im Jahr 2016 lag das Budget der Frontex bei 254 Millionen Euro, es arbeiteten etwa 340 Menschen bei Frontex.
Ein Dossier über Frontex bei der Bundeszentrale für politische Bildung.