Umsetzung
Für die Ausführung der beschlossenen Maßnahmen sind in Europa die jeweiligen Mitgliedsstaaten verantwortlich. Bei einer Herausforderung wie der Flüchtlingsbewegung von 2015 ist eine gemeinsame Koordinierung eigentlich wichtig – doch in der Praxis nicht ganz einfach umsetzbar. Zu sehr unterscheiden sich die politischen Vorstellungen.
So müssten laut den Umverteilungsbeschlüssen eigentlich die Flüchtlinge auf die EU Länder verteilt werden. Doch insbesondere in Osteuropa weigern sich die Regierungen überhaupt Flüchtlinge aufzunehmen.
Ebenfalls problematisch ist die Rückführung von Personen, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Sie müssen zunächst gefunden und dann in ihre Herkunftsländer zurückgebracht werden. Schon das Finden stellt de Behörden vor Herausforderungen und die Rückführungen durchzuführen ist ebenfalls keine einfache Aufgabe.
Die Kritik an den Behörden im Umfang mit Geflüchteten und Migranten wird häufig kritisiert. Es sind Punkte wie etwa mangelnde Effizienz, unsensibles Verhalten einzelner Beamter, teure Verfahren oder willkürliche Entscheidungen. Dass Asylbewerber monatelang warten müssen, ohne etwa Deutschkurse besuchen zu können, zählt ebenso zu den Versäumnissen der Behörden.
Die Integration der Migranten wird durch Deutschkurse, die Vermittlung von Arbeitsplätzen und etwa Projekte der Integrationsbeauftragten vorangetrieben. Trotzdem spielt die Zivilgesellschaft hierbei eine bedeutende Rolle. Selbst 2018, zweieinhalb Jahre nach der Flüchtlingskrise engagieren sich noch 19% der Deutschen für Geflüchtete.