Wohnsituation
Die eigenen vier Wände sind für viele Flüchtlinge mehr Traum als Wirklichkeit. Viele leben trotz staatlicher Erlaubnis weiter in Asylunterkünften, da die Wohnungssuche auf dem freien Markt erfolglos bleibt. Sie heißen in der deutschen Bürokratie Fehlbeleger und dürfen nach ihrem positiven Asylbescheid weiter in Asylunterkünften bleiben. Oft zahlt der Staat wegen Platznot hohe Summen an private Vermieter, um Flüchtlinge unterbringen zu können.
Wenn Flüchtlinge arbeiten, müssen sie auch für ihren Platz in der Asylunterkunft bezahlen. Die anfallende Gebühr kann das jeweilige Bundesland festlegen – Asylhelfer kritisierten zum Beispiel den hohen Quadratmeterpreis für arbeitende Flüchtlinge in Bayern. So bezahlt der Afghane Zachidat Mozafari im bayerischen Andechs 311 Euro im Monat, um mit fünf weiteren Männern in einem Container zu wohnen. In Berlin waren im Sommer 2017 54 Prozent der Menschen in Flüchtlingsunterkünften Fehlbeleger. Und auch in Bayern wären in dieser Zeit tausende Flüchtlinge auszugsberechtigt gewesen.
Gründe für die schwierige Wohnungssuche für Flüchtlinge gibt es nach einer 2017 veröffentlichten Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung mehrere: fehlende oder falsche Informationen, bürokratische Hürden und vor allem Vorbehalte von Seiten der Vermieter.
Flüchtlinge forderten 2016 eigene Wohnungen und besetzten eine Turnhalle in Bochum: