Hilfe zur Selbsthilfe
In der Diskussion um das Für und Wider von Entwicklungshilfe lautet ein Contra-Argument oft, dass man den Hilfe-Empfängern die Selbstbestimmung nimmt und die Möglichkeit, sich selbst aus ihrer Situation herauszuarbeiten. Genau darum geht es bei dem Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe, das eher auf einer mikroökonomischen Ebene funktioniert: Das bekannteste Beispiel sind kleine lokale Gruppen, die Spar-Gemeinschaften bilden.
Jedes Mitglied zahlt kleine Beträge in einen gemeinsamen Topf. Sobald darin genug enthalten ist, wird dieser Topf an ein Mitglied ausgeschüttet, alle beginnen erneut zu sparen und in der nächsten Ausschüttungsrunde wird ein anderes Mitglied bedacht. In anderen Modellen wird das Geld nicht einfach ausgeschüttet, sondern Mitglieder können aus dem Topf Kredite aufnehmen um etwa ein kleines Geschäft aufzubauen – mit dem Kauf einer Nähmaschine oder Baumaterial für einen Brot-Ofen – und sie zahlen den Kredit später mit Zinsen zurück. Mit ihrem neuen Geschäft steigen sowohl ihr Einkommen und als auch ihr Lebensstandard nach und nach. Damit verschwindet zumindest eine Ursache für Migration: wirtschaftliche Perspektivlosigkeit.