{'de': 'Menschenhandel'}
Menschenhandel hängt oft mit illegaler Migration zusammen. Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass Menschenhändler mittlerweile große Teile der Fluchtbewegungen aus Nordafrika und über das Mittelmeer kontrollieren. Viele junge Menschen wollen in einem anderen Land ein neues besseres Leben beginnen. Sie gehen damit ein hohes Risiko ein – für viele wird dieser Wunsch zum Albtraum. Ein von CNN ausgestrahltes Video, das im August 2017 eine Versteigerung von Menschen für Sklavenarbeit in Libyen zeigt, brachte eine schon bekannte Tatsache ins Scheinwerferlicht der Medien: Das einträgliche System der Menschenhändler ist Teil der Migrationsproblematik in Europa. Während die EU mit der Regierung und der Küstenwache Libyens zusammenarbeitet, kaufen Menschenhändler zwei Männer für 875 US-Dollar. Amnesty International wirft der EU vor, für die Ausbeutung und Misshandlung von Flüchtlingen in Libyen mitverantwortlich zu sein. Menschenhandel hat neben Arbeitszwang, Prostitution und Organhandel eine neue Methode gefunden: Menschenhändler halten Flüchtlinge fest und erpressen von ihren Familien Lösegeld. Als Druckmittel dienen Folter und Gewalt.
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\nAuch das Geschäft mit der Zwangsprostitution blüht: Kriminelle Gruppen locken Frauen mit falschen Versprechungen. Vor allem Nigerianerinnen gelangen zur Prostitution nach Südeuropa, um ihre Schulden für die Flucht zu begleichen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass ungefähr 80 Prozent der 1.009 nigerianischen Frauen, die 2016 Sizilien über das Mittelmeer erreichten, von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung betroffen waren. Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel in Deutschland sieht einen hohen Bedarf „an Schulungen und Sensibilisierung” zu diesem Thema.
'}Das CNN-Video, das Sklavenhandel in Libyen dokumentiert:
\nEine Nigerianerin erzählt in der Süddeutschen ihre Geschichte der Flucht und Zwangsmigration.
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