Angst
„Wir sind keine Computer, die Informationen objektiv verarbeiten”, gibt der Sozialpsychologe Ulrich Wagner zu Bedenken. Dieser Fakt mag nicht ganz unschuldig daran sein, dass viele Menschen Angst vor Fremden haben. Angst entsteht durch Verunsicherung, weil die Menschen sich von Neuem meist auch ein wenig bedroht fühlen. In Situationen der Verunsicherung greifen sie auf Stereotype zurück, die sowohl Rechtsextreme als auch politische Parteien zu eigenen Zwecken mobilisieren.
Der deutsche Soziologe Ulrich Beck hat dieses uralte Gefühl der Angst sogar als ständigen Begleiter der Gesellschaft ausgemacht. Seine viel beachtete Studie zur Risikogesellschaft stellt fest, dass wir uns durch von Menschen getroffenen Entscheidungen ständig in Gefahr bringen.
Wenn Angst einmal da ist, ist es sinnvoll, konstruktiv mit ihr umzugehen. Ängste treten regelmäßig auf, wenn Menschen sich auf Neues einlassen. Daher ist Gelassenheit und Reflexion von Vorteil. Gerade in der Migrationsdebatte kann ein gesunder Patriotismus hilfreich sein, da er die eigene Identität stärkt. Patriotismus meint beispielsweise laut der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, das Eigene zu lieben und das Andere nicht abzuwerten.
Spiegel Online zu Angst vor Einwanderung im Interview mit Ulrich Wagner.