{'de': 'Gesellschaft'}
Nicht nur Gesundheitssystem, Forschung und Politik sind in der Krise gefragt, auch die Gesellschaft agiert und reagiert. Während manche in Panik ausbrechen und enorme Vorräte ansammeln, empfinden andere vernünftige Angst und begeben sich in Selbstisolation oder, ganz anders, feiern ausgelassen als würde das Virus nicht gerade Menschen töten. Egoismus und Solidarität, Desinformation und das Erstarken von Vertrauen in Experten, das Virus hat diverse Auswirkungen auf die Gesellschaft.
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\nDer Autor und politische Aktivist Lorenzo Marsili kann dem Virus sogar Positives abgewinnen und sieht in der Reaktion seiner Mitmenschen eine Chance für die Zukunft, eine Art der Selbstermächtigung und einen Neuanfang für Europa. Regeln des liberalen Marktes werden infrage gestellt, die Umwelt weniger geschädigt und neue Wege der Solidarität geschaffen – nicht nur gegenüber Erkrankten. Bei Aljazeera schreibt er: “Während wir zuhause bleiben, ohne Kinderbetreuung und ohne Reinigungskräfte, entdecken wir wieder die Wichtigkeit von Care Arbeit –\xa0eine der am unterbewertesten und ignoriertesten Beiträge zur Gesellschaft. Dies ist ein Anlass zu verstehen, dass unbezahlte Care Arbeit und unterbezahlte Reinigungskräfte und Lehrerinnen wertvoller für unsere Gesellschaft sind als Spekulanten und Investment Banker.”
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\nDoch das Virus bringt auch negative Aspekte mit sich. In vielen Staaten wird über neue Überwachungsmaßnahmen diskutiert. In manchen werden sie umgesetzt. Zu Hochzeiten der Infektionswelle müssen Menschen flächendeckend die App Health Code von Ant Financial/Alibaba nutzen, die mit Farb-Codes anzeigt, ob man unter Quarantäne steht, in Isolation sein müsste oder sich frei bewegen darf. Ohne diese App zu zeigen, können sie keine Geschäfte betreten. Der Algorithmus: undurchsichtig. Gleichzeitig geben viele Menschen in China viele private Informationen in öffentlichen Netzwerken preis.\xa0
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\nWährend der Quarantäne erreichen Frauenrechtsorganisationen teilweise dreimal so viele Meldungen von häuslicher Gewalt gegen Frauen. In einer Kultur, in der Schwächen sonst nicht zur Sprache kommen, erzählen Menschen offen und online von ihren eigenen persönlichen Unzulänglichkeiten. Gleichzeitig werden die Millennials gesellschaftlich aktiv und kritisch, was vor kurzem kaum denkbar war. Sie beginnen News Blogs zu befüllen und Medikamente zu schmuggeln und überdenken ihre Rolle in der Gesellschaft.
'}Jede Gesellschaft reagiert anders auf die Bedrohung durch das Coronavirus. Die Nationalreview wirft einen Blick auf die Unterschiede und den ideologischen Wettkampf zwischen den USA und China auf einem neutralen Boden: der Krankheit.
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\nKönne das Coronavirus die Millennials in China nachhaltig verändern – und mit ihnen das Land? Der New Yorker spürt dem nach.
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\nDie New York Times hat einen etwas anderen News-Ticker aufgesetzt. Er beschreibt, wie sich das Leben in den USA unter Corona verändert.
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\nWie wird Corona uns und unsere Welt verändern? Politico hat 34 Denkerinnen gefragt.
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\n"Wer ethisch handelt, darf Menschenleben gefährden" schreibt die Zeit über eine Empfehlung des Deutschen Ethikrates, Eindämmungsmaßnahmen zu lockern.\xa0
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