{'de': 'Folgen in China
nach dem Ausbruch'}
Die chinesische Regierung hat mit Härte auf den Coronavirus-Ausbruch reagiert. Inden vergangenen zwei Monaten wurden beispiellose Quarantänemaßnahmen über das Land verhängt, ergänzt durch elektronische Überwachung. Ein Report der WHO beschreibt die Maßnahmen der chinesischen Zentralregierung als „ambitionierteste, agilste und aggressivste Maßnahmen zur Eindämmung einer Krankheit in der Geschichte“.
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\nDie Stadt Hubei und die Provinz Hubei wurden vollständig abgeriegelt. Mindestens 50 Millionen Chinesen konnten ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Dadurch konnte eine weitere Ausbreitung des Viruses verhindert werden. In anderen Regionen Chinas haben sich Menschen freiwillig in Quarantäne begeben, überwacht von lokalen Parteikadern. Zusätzlich wurden Versammlungen verboten, in vielen Städten stand der öffentliche Verkehr still.
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\nIn weniger als zwei Wochen hat die chinesische Regierung zwei Krankenhäuser in Wuhan hochgezogen, um Infizierte zu behandeln. Pflegekräfte aus dem ganzen Land kamen in die Provinz Hubei. Um Kontaktpersonen von Infizierten aufzuspüren, hat die Regierung alleine in Wuhan mehr als 1.800 Teams zusammengestellt. Im ganzen Land wurden Maßnahmen zum “social distancing” eingeführt – passend zu den Feierlichkeiten des Chinese New Year. Auch Schulen und Universitäten wurden Mitte Januar geschlossen. Die US-amerikanische Firma Coursera, die Online-Kurse anbietet, verzeichnete einen Anstieg von 47% von Einschreibungen aus China und Hongkong.
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\nDie Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus haben auch große Teile der chinesischen Wirtschaft lahmgelegt. Produktionen wurden eingestellt, die Logistik ist wegen der Reisebeschränkungen eingeschränkt. Die Folge: Industrieproduktionen und Investitionen sind dramatisch eingebrochen. Die schwächelnde Wirtschaft Chinas hat auch für Deutschland spürbare Folgen.
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\nNeben Reisebeschränkungen und Ausgangssperren hat die chinesische Regierung auch die elektronische Überwachung seiner Bürger ausgeweitet. Per SMS können Chinesen mitteilen, an welchen Orten sie sich aufgehalten. Dadurch kann die Regierung nachvollziehen, wohin jeder Einzelne gereist ist – und mit wem er wahrscheinlich Kontakt hatte. Bürger müssen ihre Mobilnummer an Bahnhöfen an Regierungsmitarbeiter weitergeben, mit einer Smartphone-App in offizielle Gebäude einchecken und ihre Passnummer eingeben, um in einem Restaurant zu essen. Wer ein Gebäude betreten will, muss nicht nur private Daten preisgeben, sondern auch die Körpertemperatur messen lassen. Über die Kommunikationsdienste WeChat und Weibo können
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\nChinesen angeben, ob ihre Nachbarn, Freunde oder Fremde auf der Straße krank sind. Manche Städte belohnen diese Meldungen. Eine Reihe von Gesundheits-Apps nutzt persönliche Informationen, um die Entfernung zu infizierten Personen anzugeben. Die App Health Code, verknüpft mit WeChat und Alipay, nutzt ein Drei-Farben-Code basierend auf Reisebewegungen und dem Aufenthalt in Risikogebieten. Je nach Farbcode ist es Menschen verboten, ihr Haus zu verlassen oder einzukaufen.
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\nNach dem Ausbruch des Coronaviruses hat die chinesische Regierung nicht nur versucht, das Virus an sich einzudämmen – sondern auch angefangen, Informationen darüber zu kontrollieren. Regierungsdokumente und Medienberichte zeigen, dass chinesische Autoritäten nur nach und nach über die Pandemie informiert haben. Besonders die sozialen Medien waren von der Zensur betroffen.
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\nAnfang Februar teilte die chinesische Cyperspace Administration CAC mit, sie werde Webseiten und Accounts bestrafen, falls sie gefährliche Inhalte oder Panik verbreiten. Das Citizen Lab der Universität Toronto hat untersucht, welche\xa0Kombinationen verschiedener Stichwörter auf WeChat zensiert werden. Dazu zählen Stichwörter zur Covid-19, aber auch zu Präsident Xi Jinping oder Premierminister Li Keqiang, sowie Erwähnungen von Hongkong, Macau und Taiwan. Das Citizen Lab warnt, die Zensur schränkt wichtige Kommunikation zur Information und Prävention ein.\xa0\xa0
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\nLangsam kehrt China wieder zur Normalität zurück. Die Regierung lockert Ausgangs- und Reisesperren, Firmen nehmen wieder ihre Arbeit auf. Die sinkende Zahl an Neuinfektionen ist für die WHO ein Zeichen, dass sich die Übertragung verlangsamt – und dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung wirksam sind.\xa0
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\nWeiterhin gilt: Wer das Haus verlässt, trägt eine Maske; Kinos und touristische Attraktionen lassen nur eine verminderte\xa0 Anzahl an Gästen zu; an vielen öffentlichen Plätzen wird die Temperatur gemessen.
'}Zwei chinesische Filmemacher dokumentieren für die BBC ihr Leben in Wuhan während des Lockdowns.
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