{'de': 'Seuchen i.d. Geschichte'}
Über die Jahrhunderte wurden die Menschen immer wieder von neuartigen Krankheiten heimgesucht. Mitte des 14. Jahrhunderts bekamen viele Europäer Fieber, merkwürdige Beulen am Körper, und starben kurz darauf. Die Pest war ausgebrochen. In den ersten fünf bis sechs Jahren starb etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung. Erst 1894 wurde die Ursache für die Pest entdeckt: der Pesterreger. Eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Ratten und andere Nagetiere auf den Menschen übertragen wurde. Da die hygienischen Zustände im Mittelalter schlecht waren, konnte sich die Krankheit gut ausbreiten.
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\nDie Spanische Grippe gilt bisher als schlimmste Influenza-Pandemie der Menschheitsgeschichte. Sie traf auf eine Bevölkerung, die vom ersten Weltkrieg gezeichnet und erschöpft war. Zwischen 1918 und 1920 erlagen ihr – je nach Schätzung – 20 bis 100 Millionen Menschen.
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\nAuch die „Asiatische Grippe“ von 1957 und die „Hongkong-Grippe“ von 1968 hatten pandemisch Ausmaße. Sie forderten jeweils bis zu zwei Millionen Tote weltweit.
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\nIn den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends machten drei neue Grippe-Viren von sich reden: SARS (2002), MERS (2012) und die Schweinegrippe (2009). SARS verbreitete sich rasch über Tröpfcheninfektionen. Etwa 8.000 Menschen erkrankten an dem Virus, 1.000 davon außerhalb Chinas. Bei unter 10 Prozent verlief die Krankheit tödlich. Die öffentliche Aufmerksamkeit verschwand rasch wieder. Auch bei MERS kam es außerhalb der arabischen Halbinsel nur vereinzelt zu Fällen. Etwa 2.500 Menschen erkrankten, 850 starben.
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\nDie Schweinegrippe 2009 verlief weitestgehend mild. Schwere Verläufe und Todesfälle traten vor allem bei jüngeren Menschen auf, verursacht durch eine virale Lungenentzündung. Das neue Virus war ansteckender als die saisonalen Influenzaviren, zudem existierte keine oder nur eine beschränkte Immunität in der Bevölkerung.
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