{'de': 'Social Media'}
Zu Beginn, als Corona vor allem Menschen in China direkt betroffen hat, füllen europäische und US-amerikanische User die sozialen Medien noch mit vermeintlich lustigen Anspielungen auf das Virus und Corona-Bier. Gelegentlich wurden betroffene Videos geteilt, auf denen Menschen in Quarantäne gezwungen werden, oder auf der Straße zusammenbrechen. Mit dem Einzug des Virus in die westliche Welt jedoch veränderte sich auch der Umgang der Nutzer. Sorge und Panik machte sich breit, Menschen teilten Fotos von leer geräumten Supermarktregalen. Die Sorge ist geblieben, es folgte Galgenhumor. In einer Zeit, in der viele Menschen gar nicht mehr, oder nur selten das Haus verlassen, werden Social-Media-Kanäle als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel immer wichtiger. Auf Spotify werden Playlists für die Quarantäne veröffentlicht, auf der Video- und Lipsync-Plattform TikTok performen Teenager und Erwachsene zum Song „It‘s Corona Time“ und verarbeiten ihre Quarantäne satirisch. Auf diese Weise versuchen sie, die unbeherrschbare Situation mit Humor zu beherrschen.
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\nTausende Menschen in Spanien verabredeten sich unter dem Hashtag #AplausoSanitario dazu, am 14. März um 22 Uhr auf ihre Balkone und an ihre geöffneten Fenster zu treten und jenen zu applaudieren, die in der Krise versuchen, anderen zu helfen: Ärzte, Sanitäter, Krankenpfleger und anderen Helfern. Die Videos dieser Danksagung gehen weltweit viral.
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\nWenige Tage zuvor entsteht der Hashtag #FlattenTheCurve, der vor allem durch ein Gif Bekanntheit erlangt. Darin zu sehen: ein Koordinatensystem, in dem zwei Kurven eingezeichnet sind. Eine kurze, aber hohe Kurve von Corona-Erkrankungen, die voraussichtlich auftreten werden, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, und eine lange, dafür aber viel flachere Kurve, die Corona-Erkrankungen zeigt, die auftreten, wenn alle Menschen mithelfen, die Krankheit einzudämmen. Den Unterschied macht eine Linie, die quer durch das Koordinatensystem verläuft und die die Grenzen des Gesundheitswesens aufzeigt. Unter dem Koordinatensystem werden einfache Wege aufgezeigt, wie man selbst mithelfen kann, das Gesundheitssystem und Mitmenschen zu entlasten. Zehntausende Male wurde dieses Gif geteilt, in andere Sprachen übersetzt. Es begann eine Bewegung, bei der Menschen auf unterschiedlichen Plattformen darauf hinweisen, wie sie versuchen, das Virus in Zaum zu halten.
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\nIn Europa und den USA verbreitet sich zudem der Hashtag #StayAtHomeChallenge oder #StayHomeChallenge, bei dem vor allem Sportler zeigen, was man tun kann, damit man in selbstauferlegter oder national verordneter Quarantäne nicht durchdreht. Fußballer jonglieren mit dem Ball – oder die offensichtlich überall begehrten Klopapierrollen. In Deutschland existiert zu diesem Zeitpunkt keine Ausgangssperre, trotzdem begeben sich viele Menschen schon jetzt in Isolation, weil sie oder ihre Angehörigen zu einer der Risikogruppen gehören. Es ist die Stunde von #NachbarschaftsChallenge. Menschen schreiben daraufhin Zettel, die sie in ihren Treppenhäusern aufhängen. Sie teilen ihren isolierten Nachbarn darin mit, dass sie gerne für sie einkaufen gehen und andere Aufgaben für sie übernehmen, damit sie nicht aus dem Haus müssen.
'}Spanien applaudiert. Le Pais hat einige der Videos gesammelt.
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\nDas Gif #FlattenTheCurve, das die Mikrobiologin Dr. Siouxsie Wiles am 10. März 2020 veröffentlicht hat, und das seitdem hunderttausende Male in unterschiedlichen Sprachen verbreitet wurde.
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\nDer Gesundheitsexperte der Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia, Dr. Drew Harris, erklärt im Interview mit der New York Times, warum eine gestrichelte Linie den großen Unterschied im #FlattenTheCurve-GIF macht.
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\nProfi-Fußballerin Indi Cowie bei der #StayAtHomeChallenge auf Instagram.
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