{'de': 'Ansteckung'}
Ein Virus ist mehr oder weniger ansteckend – abgekürzt wird dies mit R0, der Basisreproduktionszahl. R0=1 bedeutet, ein Infizierter Mensch steckt eine weitere Person an. R0=2 bedeutet, dass ein Mensch zwei Personen ansteckt. In die Berechnung von R0 werden die Faktoren Zeit und Geschwindigkeit der Ausbreitung eingerechnet. Ein Virus breitet sich langsamer aus, wenn die Menschen weniger soziale Kontakte haben (Social Distancing) – z.B. durch den Verzicht auf Großveranstaltungen oder die Verlagerung von Mitarbeitern aus einem Gemeinschaftsbüro ins Homeoffice. Das SARS-CoV-2 hat eine Basisreproduktionszahl zwischen\xa03,3 und 3,8\xa0 (Stand: 04.09.2020).
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\nDie Basisreproduktionszahl R ist aber nur ein Durchschnittswert. Das bedeutet: Manche Infizierte könnten theoretisch viele Personen anstecken, andere gar keine. Diese Streuung wird durch den Dispersionsfaktor k angegeben. Der Faktor k drückt aus, ob sich das Virus gleichmäßig, oder ungleichmäßig ausbreitet.\xa0
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\nJe kleiner k ist, desto ungleichmäßiger ist die Ausbreitung. Mehr Infektionen lassen sich auf nur wenige Personen zurückführen. Damit steigt auch die Bedeutung von sogenannten Superspreading-Events. Das sind Veranstaltungen, bei denen sich besonders viele Menschen mit dem Virus infizieren. Dazu gehörten in den vergangenen Wochen und Monaten Chorproben, Gottesdienste, oder Karnevalsfeiern und Après-Ski-Parties.
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\nBei der saisonalen Grippe spielen solche Superspreading-Events keine Rolle, bei der SARS-Epidemie 2002/2003 eine umso größere. Für das Virus SARS-CoV-2 ist der Dispersionsfaktor noch unbekannt. Es gibt bisher nur wenige Studien. Aktuell gehen Forscher davon aus, dass wenige SARS-CoV-2 Infizierte sehr viele Menschen anstecken.
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\nMaßgeblich für die Ausbreitung sind die Inkubationszeit in Verbindung mit der Dauer der Infektiosität. Diese beschreiben die Dauer von der Ansteckung einer Person bis zum Ausbruch der Krankheit und wie lange jemand ansteckend ist. Von der Ansteckung mit SARS-CoV-2 bis zum Ausbruch der Krankheit COVID-19 dauert es laut Robert Koch-Institut\xa0fünf Tage (medianer Wert). Nach Angaben der John Hopkins Universität dauert die Inkubationszeit zwischen zwei und zwölf Tagen (Stand: 24.08.2020). Allerdings schätzt das RKI, dass Betroffene bereits zwei Tage vor Symptombeginn ansteckend sind – die höchste Infektiosität besteht am Tag bevor die Symptome beginnen. Insgesamt seien Covid-19-Patienten durchschnittlich acht bis neun Tage ansteckend, schlussfolgert das RKI anhand der verfügbaren Datenlage. Bei schweren Verläufen und in Einzelfällen kann die Ansteckungszeit bis zu 20 Tagen betragen.\xa0
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\nDas SARS-CoV-2 Virus überträgt sich laut RKI hauptsächlich über Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, dass es über Speichel und Nasensekret des Infizierten in die Luft gelangt und durch das Einatmen oder den Kontakt mit Schleimhäuten ansteckend ist. Das Virus kann außerhalb des Körpers für Tage ansteckend bleiben. Händewaschen wird empfohlen, da sich Tröpfchen mit dem Virus an den Händen anlagern, etwa beim Berühren von Gegenständen etc., und dann beispielsweise beim Augenreiben an die Schleimhäute geraten. Händewaschen ist deshalb so effektiv, da das SARS-CoV-2 eine Fettschicht hat, die durch Seife zerstört wird.
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\nDie Washington Post zeigt mit Animationen sehr eingängig, wie sich Maßnahmen (z.B. Social Distancing) auf die Verbreitung von Viren auswirken.
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\nDas MIT Techreview hat zusammengefasst, wie sich das Virus in den nächsten Jahren wiederkehrend ausbreiten könnte und was das für uns bedeutet.
'}Für die Deutsche Welle hat der Mathematiker Stefan Flasche erklärt, wie eine Pandemie abläuft.
\nR0=2 bedeutet, dass sich ein Virus von einer Person auf zwei überträgt. Was exponentielle Wachstum bedeutet, ist anschaulich in diesem Video zu sehen:
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Die Charité in Berlin bietet einen Selbst-Test auf Corona Symptome per App an
Auf unterschiedlichen Oberflächen hält sich das Virus unterschiedlich lange.
'}Stand: 28. September 2020
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