Energiespeicher
Der 24. Januar wird zu Deutschlands "Dunkelflautentag", es herrscht Windstille und Nebel - Windkraft- und Solaranlagen erzeugen keinen Strom, die Ökostromversorgung bricht zusammen und die Gaskraftwerke müssen einspringen. Die Medien berichten darüber aus zwei Perspektiven: Die einen sagen, dass das ein Zeichen dafür ist, wie unausgereift und unzuverlässig die Versorgung mit grüner Energie in Deutschland ist. Die anderen argumentieren, dass das Panikmache seitens der Fossil-Energie-Lobbyisten sei. Die Diskussion unterstreicht das Kernproblem der Energiewende: Sie kann nur gelingen, wenn effiziente Speichertechnologien entwickelt werden.
Denn wenn die Mittagssonne vom Himmel scheint, brauchen wir meistens ihre Energie genau dann nicht für Licht oder zum Heizen. Und auch der Wind weht nicht immer dann, wenn wir die Energie gut gebrauchen könnten. Deswegen hängt das Gelingen der Energiewende stark von der Forschung im Bereich Speichertechnologie ab. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, wie Energie gespeichert werden könnte: Mithilfe von Pumpspeicherwerken, Druckluftspeichern oder Batterien, also chemisch. Pumpspeicherwerke nutzen Wind- oder Sonnenenergie, um Wasser in einen höher gelegenen See zu pumpen. Wird dann Energie benötigt, fließt das Wasser zurück und treibt dabei eine Turbine an, über deren Bewegung dann Energie gewonnen wird. Allerdings setzt das ein gewisses Höhengefälle voraus, das es in Deutschland nicht an besonders vielen Stellen gibt. Man könnte die Kraftwerke in anderen Ländern mit besseren geografischen Voraussetzungen bauen, dann besteht aber noch das Transportproblem. Die zweite Alternative sind Druckluftspeicher, bei denen Wind- und Sonnenkraft genutzt wird, um Luft in unterirdische Hohlräume – etwa alte Salzstollen – zu pumpen. Bei Energiebedarf lässt man Luft entweichen, die dabei dann Generatoren antreibt. Doch besteht Skepsis in der Bevölkerung: Wer möchte schon über einer Druckluftblase wohnen? Die dritte Alternative ist eine chemische Lösung: Batterien. Hier bietet die Technik jedoch noch viele Entwicklungspotential. Batterien mit starker Leistung sind noch sehr schwer, um etwa Elektroautos über lange Distanzen anzutreiben. Zur Stromversorgung wurde ein erstes Batterie-Kraftwerk 2014 bei Schwerin in Betrieb genommen: Es kann bis zu fünf Megawattstunden Energie speichern.
Zwar nicht ganz aktuell, bietet jedoch einen guten Überblick. Heute ist die Forschung noch deutlich weiter.