Fukushima
Am 11. März 2011 ereignete sich vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu das schwerste Erdbeben seit Beginn der Aufzeichnungen in Japan. Durch dieses Erdbeben wurde ein Tsunami ausgelöst, der vier von sechs an der Küste gelegene Reaktorblöcke zerstörte. Dabei wurden auch Kühlaggregate zerstört, was zur partiellen Kernschmelze führte. In der Folge wurden große Mengen radioaktiver Stoffe frei. Ein Großteil wurde durch den Wind auf den Pazifik geweht, sodass die Inselbewohner weitgehend von der Strahlung verschont blieben. Nur im Nordwesten Fokushimas gibt es nach wie vor hohe Konzentrationen von Caesium. Strahlentote gab es nicht; die 18.500 Toten sind alle auf den Tsunami zurückzuführen.
Verglichen mit Tschernobyl ist die Strahlenbelastung für die Menschen in und um Fukushima geringer. Nichtsdestotrotz rechnen die Gesundheitsbehörden mit mehreren hundert Krebserkrankungen. Die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich 30 bis 40 Jahre dauern. Nach der Katastrophe nahm die Debatte um die zivile Nutzung der Kernenergie weltweit an Fahrt auf. Mehrere Länder gaben ihre Kernenergieprogramme auf, darunter Deutschland und Japan. Nicht überall hielt der Schock-Effekt: Tokio beschloss bereits 2012, also ein Jahr nach der Katastrophe, wieder den Ausstieg vom Ausstieg.
Zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima hat die Zeit diesen Artikel veröffentlicht.