Klimaflüchtlinge
Der Klimawandel hat negative Folgen für die Natur: Der Meeresspiegel steigt an, Böden trocknen aus und versalzen, extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Wirbelstürme nehmen zu. Die Faktoren tragen dazu bei, dass Menschen, die von solchen Umweltschäden betroffen sind, die Flucht ergreifen. Die Umweltzerstörung ist meist aber nicht die einzige Fluchtursache, sondern im Zusammenhang mit schlechter Ernährungs- und Einkommenslage zu sehen. Die Umweltzerstörung wirkt oft wie ein Armutsverstärker.
Im Völkerrecht werden Umwelt- und Klimaschäden nicht als Fluchtgrund anerkannt – im Gegensatz zu einer Verfolgung aus ethnischen oder politischen Gründen. Diese sind bei manchem Flüchtling auch gegeben, was die Chancen auf Asyl erhöht. Da es keine rechtliche Definition eines Klima- bzw. Umweltflüchtlings gibt und oft mehrere Fluchtgründe vorliegen, sind Zahlen zum Ausmaß von Umweltflucht mit Vorsicht zu genießen. Laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) waren im Jahr 2010 weltweit 42 Millionen Menschen wegen Naturkatastrophen auf der Flucht, davon 38 Millionen aus klimabezogenen Gründen. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der Klimaflüchtlinge nach Schätzungen auf 200 Millionen erhöhen.
Karen Pittel vom ifo Institut über die heiklen Fragen rund um Klimaflüchtlinge:
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Eine Infografik über Klimaflüchtlinge findet sich bei Movum.
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Die Süddeutsche Zeitung stellt den Zusammenhang zwischen Erderwärmung und Flüchtlingen her.