Atomkraft
1938 entdeckten die deutschen Wissenschaftler Otto Hahn und Fritz Straßmann erstmals die induzierte Kernspaltung von Uran. Sie war in vielerlei Hinsicht ein Durchbruch. Den ersten Einsatz fand sie im Militär, genauer in der Atombombe. Ab den Fünfziger Jahren wird sie auch zivil genutzt, nämlich in Atomkraftwerken (AKW) zur Stromerzeugung. 1954 ging das erste AKW im russischen Obninsk in Betrieb, 1961 war das Kernkraftwerk Kahl das erste seiner Art in Deutschland.
Von Anfang an zeichnete sich aber auch schon eines der größten und wichtigsten Probleme ab: die Entsorgung der radioaktiven Abfälle. Deutschland ist immer noch auf der Suche nach einem Endlager für die tausenden Tonnen hochradioaktiven Mülls. Später sorgten Störfälle für ein neues Problembewusstsein, unter anderem 1986 im sowjetischen AKW Tschernobyl und 2011 im japanischen Fukushima. Die Fälle bewegen seit den Achtzigern einige Industriestaaten wie Deutschland dazu, von der Atomkraft Abschied zu nehmen. Da Atomkraftwerke aber nicht klimaschädlich sind und zuverlässig große Mengen Strom liefern, ist das Zeitalter der Atomkraftwerke noch nicht vorbei. Weltweit gibt es knapp 450 Atomkraftwerke, weitere 62 sind in Bau, die meisten davon in China. (Stand: 29. Juli 2016).
Die World Nuclear Association listet alle Atomkraftwerke auf, die aktuell in Betrieb sind.