Ursprünge
Die Weltbevölkerung hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts fast vervierfacht. Damit explodierte auch ihr Energiebedarf. Der erste Treiber dieser Entwicklung war die Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Damals wurde die Energie fast ausschließlich aus Kohle gewonnen. Schon zu Zeiten der Industrialisierung war allerdings bekannt, dass Kohle ein endlicher, also fossiler Brennstoff ist. Trotzdem blieb sie auch Jahrzehnte später der Energielieferant Nummer eins.
Angesichts der weiter steigenden Bevölkerungszahlen wurde auch nach alternativen Energiequellen gesucht und in der der Kernspaltung gefunden. In den Fünfziger Jahren entstanden die ersten Atomkraftwerke (AKW). In den Sechziger Jahren und vor allem nach der Ölkrise 1973 wurde der Bau von Kernkraftwerken weiter forciert. Besonders nach der Katastrophe im sowjetischen AKW Tschernobyl 1986 nahm die Kritik an dieser Form der Energieerzeugung zu. Gleichzeitig setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Verbrennung fossiler Energieträger Gase freisetzt, die zur Erderwärmung beitragen.
Mit der ersten UN-Klimarahmenkonvention 1992 hielt der Klimawandel Einzug in die internationale Politik. Es ist weitgehend unstrittig, dass Treibhausgase und radioaktive Abfälle sehr schädlich für die Umwelt sind. Es ist allerdings auch eine große Herausforderung für die Energieerzeugung, sowohl auf fossile Brennstoffe als auch auf Atomkraft zu verzichten. Deutschland hat sich spätestens 2011 für diesen Weg entschieden und versucht, die benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.
Im Interview zeichnet Gerd Rosenkranz die Ursprünge der Energiewende nach.
Der Thinktank Agora Energiewende hat eine detaillierte Zeitleiste erstellt.