Industrie
Gerade für große Unternehmen oder energieintensive Industrien wie die Chemie-Branche oder die Metallerzeugende Industrie sind Energiepreise essentiell. Werden die Kosten für Strom zu hoch, muss anderswo gespart – und so zB Arbeitsplätze gestrichen – werden. Damit die Energiewende nicht zum Desaster für den Arbeitsmarkt wird, können sich Unternehmen, deren Stromkosten mehr als 17 bzw 20 Prozent ihrer Produktionskosten ausmachen, von der Ökostrom-Umlage ganz oder teilweise befreien lassen. 717 solcher Anträge wurde 2016 stattgegegeben, 58 wurden abgelehnt. Die Entlastung der Industrie führt umgekehrt zur Mehrbelastung von Privathaushalten und Gewerbe – sie müssen so in diesem Jahr für 3,4 Milliarden Euro mehr aufkommen.
Kritiker der Energiewende befürchten, dass Unternehmen, die zwar vergleichsweise hohe Energiekosten haben, aber wiederum nicht ausreichend hohe, um entlastet zu werden, langfristig aus Deutschland abwandern werden. Auf Anfrage an die Bundesregierung 2014, erklärte Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, dass die Regierung nicht systematisch erhebe welche Unternehmen aus welchen Gründen ihre Produktion ins Ausland verlagern. Man sei sich jedoch bewusst, dass die vergleichsweise hohen Kosten als Wettbewerbsnachteil gesehen werden würden. Die Regierung versuche eine möglichen Abwanderung mit anderen Wettbewerbsvorteilen entgegenzuwirken.