Saudi Arabien
Mit Geld und Waffen unterstützt Saudi-Arabien die syrische Opposition und stellt sich damit auf die Seite der USA und gegen Assad. Denn an der Seite Assads kämpft nicht nur Russland. Er erhält auch Unterstützung aus Iran – einem Rivalen Saudi-Arabiens. Seit der dortigen Revolution 1979 befürchtet Saudi-Arabien, dass der Iran das Ziel hat, die Vorherrschaft im Nahen Osten zu übernehmen. Gleichzeitig ist Saudi Arabien entsetzt über den „IS“, da dessen gewaltsame, fundamentalistische Auslegung des Koran viele Ähnlichkeiten mit wahhabitischen Lehre aufweise. Diese ist eng mit dem saudischen Staat und der Legitimation seiner Herrscher verbunden.
Zuletzt hatte Saudi-Arabien Kriegsflugzeuge in die Türkei verlegt und angeboten, auch Bodentruppen zu entsenden. Dieses Angebot löste unterschiedliche Reaktionen aus: Einerseits sei klar, dass der „IS“ und das syrische Regime nicht allein durch Luftangriffe zu schlagen seien, heißt es aus der internationalen Politik. Andererseits heißt es auf nationaler Ebene, dass Saudi-Arabien es sich derzeit – aufgrund des Krieges mit Jemen – ressourcen-technisch nicht leisten könne, in einen Krieg gegen Russland und das syrische Regime auf syrischem Boden einzutreten. Mit Bezug auf die Flüchtlingskrise kritisierten mehrere Länder Saudi-Arabien für seine Flüchtlingspolitik: Das Land hat keinen einzigen Syrer unter offiziellem Flüchtlingsstatus aufgenommen. Das Land hat das rechtliche Konzept des Flüchtlingsstatus nicht offiziell anerkannt und auch die internationalen Konventionen dazu nicht unterzeichnet. Das Königreich hält dagegen, man habe ohne diesen Status rund 2,5 Millionen Menschen aufgenommen.
Die Washington Post analysiert die Verhältnisse.