Verlauf der Krise seit 2012
Nach den anfänglich friedlichen Protesten kam es ab 2012 zunehmend zu einer militärischen Eskalation. Lokale Selbstverteidigungsgruppen, die Freie Syrische Armee und ethnisch-religiöse Milizen gründeten sich. Gelder und politische Unterstützung für Oppositionsgruppen aus den Golfstaaten, aus Libyen und aus der Türkei sowie für die Assad-Regierung aus dem Iran und Russland ließen eine militärische Lösung für beide Seiten möglich erscheinen. Das syrische Militär hielt weiterhin zum Regime, seine Schwächung durch mehrere Fronten und Deserteure sorgte aber für eine Pattsituation zwischen Regierung und Oppositionsgruppen. Diese hält in Teilen bis heute an. 2013/2014 expandierte der sogenannte islamische Staat (IS) in Syrien und führte eine Offensive im Irak, die zur Einnahme der Stadt Mossul führte. Über einen informellen Waffenstillstand zwischen „IS“ und Assad wurde spekuliert; die syrische Opposition geriet unter Druck von beiden Seiten und russische Luftschläge gegen den „IS“ zielten auch auf Oppositionsgruppen. Seit 2015 verzeichnete das Assad-Regime mit Hilfe seiner Verbündeten Gewinne gegen die Opposition und ging zunehmend auch gegen den „IS“ vor. Im Dezember 2016 fiel mit Aleppo die letzte syrische Großstadt, in der die Rebellen größere Gebiete kontrollierten, seitdem konzentrieren sich ihre Gebiete in der Provinz Idlib, an der nördlichen Grenze zur Türkei und im Süden. Unter US-Präsident Trump wurden zusätzlich amerikanische Luftschläge in Syrien deutlich ausgeweitet.