Politische Gruppen
In Syrien ist es nicht möglich, sich politisch frei zu organisieren. Trotzdem gab es schon immer bedeutende Gruppen, die sich um politischen Einfluss bemüht haben. Durch den anhaltenden Konflikt und den Machtverlust Assads hat sich die Anzahl dieser Gruppen deutlich vergrößert. Dazu gehören religiös definierte Organisationen wie die Muslimbrüderschaft, ethnisch-politisch definierte Gruppen wie die YPG und die DPK-S sowie Parteien wie die SSNP. Spätestens seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 bildeten sich Dachverbände: Der kurdische Nationalrat, der sich um eine Autonomie bis Unabhängigkeit der Kurdengebiete bemüht; das Nationale Koordinationskomitee für den Demokratischen Wandel linker und kurdischer Gruppen, das sich zum Dialog mit Assad bekennt; die Generalkommission der Syrischen Revolution sowie die Nationale Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte, die als Exilregierung um internationale Anerkennung kämpft. Diese Verbände sind zwar oft entlang ethnischer, sprachlicher oder religiöser Linien mobilisiert, bleiben aber meist divers: In Kurdengruppen sind auch andere Minderheiten organisiert und in syrisch-nationalistischen Gruppen finden sich auch kurdische und alawitische Aktivisten. Für Verhandlungen haben sich die Oppositionsgruppen zusätzlich im High Negotiations Committee zusammengeschlossen.