{'de': 'Friedensinitiativen'}
Experten messen lokalen Friedensinitiativen mehr Potenzial bei als den Friedensverhandlungen in Genf: Die Situation sei derzeit zu festgefahren für eine gesamtsyrische Lösung. Gleichzeitig mache es einen Unterschied, ob fernab in Genf oder in syrischen Kriegsgebieten verhandelt werde. Mehrere Dutzend unterschiedliche Initiativen gibt es in Syrien, meistens sind sie nur vorübergehend erfolgreich. Es fehle an einer unabhängigen Instanz, die die Einhaltung der Abkommen überwacht. Außerdem breche das Regime die Abkommen, sobald es sich in der Lage glaubt, einen militärischen Sieg davonzutragen. Nach über 100 Interviews von Friedensinitiativen an 35 Orten in Syrien kamen Forscher der London School of Economics zu dem Schluss, dass nur eine Kombination aus lokalen Initiativen und regionalen sowie internationalen Bemühungen langfristigen Frieden bringen kann. Zu groß sei andernfalls die Gefahr, dass regionale oder internationale Interessen den Friedensprozess beeinträchtigen. Eine weitere Erkenntnis: Neben dem militärischen Waffenstillstand muss als Teil einer erfolgsversprechenden Anti-„IS“-Strategie auch die Wirtschaft stabilisiert und eine funktionierende Infrastruktur mit Schulen und Krankenhäusern geschaffen werden. Trotzdem haben auch die internationalen Verhandlungen in jüngster Zeit kleine Erfolge erzielen können: Die Astana Gespräche über den Waffenstillstand und Deeskalationszonen haben Fortschritte erzielt, und bei den Genfer Verhandlungen wurde eine Agenda für weitere Gespräche beschlossen. In winzigen Schritten scheint es also voran zu gehen – insbesondere die EU und darin Deutschland haben im April 2018 beschlossen mehr Hilfsgelder in Syrien einzusetzen. Wohl auch, um größeres politisches Gewicht zu erhalten.
'}Petra Becker erwägt im\xa0Interview mögliche Wege
'}"Hungrig nach Frieden" – eine Analyse lokaler Friedensinitiativen in Syrien der\xa0London School of Economics.
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