Gesellschaftlicher Schaden
Friedlicher Alltag ist selten geworden in Syrien. Manchmal gibt es ihn in größeren Städten wie Damaskus, aber in den meisten Gebieten herrscht dauerhaft eher Angst als Normalität. Das „Syrian Center for Policy Research“ schätzt, dass mindestens 11 Prozent der syrischen Zivilbevölkerung im Krieg verletzt oder getötet wurde. Die Arbeitslosigkeit liegt in manchen Regionen bei 80 Prozent. Eltern trauen sich nicht, ihre Kinder zur Schule zu schicken – aus Angst, sie könnten nie wieder zurückkehren.
Experten sagen, dass nur eine stabile Zivilgesellschaft verhindern könne, dass der „IS“ an Einfluss gewinne. Doch der Krieg bewirke gerade das genaue Gegenteil. Besonders die Zukunft der Kinder bereitet Sorgen: Ohne Bildung, traumatisiert von den Erfahrungen im Krieg, ohne Perspektive könnten sie zu einer „verlorenen Generation“ werden. Zusammen haben die einzelnen Schicksale einen großen wirtschaftlichen Einfluss: 1,5 Milliarden Dollar verliere ein Nachkriegs-Syrien jährlich allein wegen der Bildungslücke. Hilfsorganisationen haben gegengerechnet, dass es rund 2 Milliarden Dollar kosten würde, den syrischen Bildungssektor wieder aufzubauen und den Kindern eine Zukunft zu ermöglichen. Jedoch gehe diese Rechnung nur auf, wenn Frieden geschlossen würde.
Die Soziologin Dr. Zein beschreibt die Zersplitterung der Gesellschaft: