{'de': 'Freizügigkeit'}
Innerhalb der EU zu leben und zu arbeiten wo immer man möchte, das garantiert das Freizügigkeitsgesetz jedem Bürger eines Mitgliedstaates. Rund 14 Millionen EU-Bürger leben aktuell in in einem anderen Mitgliedsland. Das Gesetz garantiert ihnen, in einem anderen EU-Land ohne spezielle Erlaubnis Arbeit suchen zu dürfen, zu diesem Zweck auch dort zu wohnen und nach Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses dort zu bleiben. Dabei gilt, dass zugewanderte EU-Bürger dasselbe Recht auf Zugang zu Beschäftigung, faire Arbeitsbedingungen, Steuervorteile und Sozialleistungen haben, wie die Staatsangehörigen des jeweiligen Landes.
\n\nWährend das Gesetz die politische Zusammengehörigkeit stärkt und gesellschaftliches Zusammenwachsen fördert, löste die Regelung auch viel Kritik aus. Vor allem als die EU 2014 Bulgarien und Rumänien die Freizügigkeit gewährte, befürchteten etwa viele Deutsche, eine Welle der Armutsmigration und eine Ausnutzung des deutschen Sozialsystems. Um dem vorzubeugen hat Deutschland weitere Gesetze beschlossen, die befristet eine Wiedereinreise verhindern, etwa wenn falsche Daten bei der Einreise angegeben wurden. Außerdem soll Kindergeld nur noch gegen Vorlage einer Steueridentifikationsnummer gezahlt werden und die Aufenthaltsgenehmigung nach sechs Monaten erlöschen, wenn die Arbeitssuche nicht erfolgreich war. Wohlfahrtsverbände kritisieren, dass es überhaupt keine Zahlen gebe, die zeigen, dass solche Maßnahmen notwendig seien. Vielmehr würden Einwanderer automatisch unter Generalverdacht gestellt werden.
\n\nEU-weite Auswertungen zeigen, dass vor allem junge Menschen im arbeitsfähigen Alter das Land wechseln, die Wirtschaft im Zielland unterstützten, Lücken auf dem Arbeitsmarkt füllen und dazu beitragen, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Gleichzeitig geht aus dem Bericht ebenfalls hervor, dass sie oft Stellen annehmen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind, sodass Potenzial verloren geht. Außerdem seien große Lohnunterschiede zwischen Einheimischen und Zugezogenen zu verzeichnen, wobei letztere häufig deutlich weniger verdienen.
'}Christian Odendahl über die Beweggründe die Freizügigkeit einzuführen:\nhttps://app.kontextmaps.com/client/derkontext/476/media/default/04-Odendahl-04.mp4.mp4
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