{'de': 'Vielfalt & Einheit'}
„In Vielfalt geeint” – das ist seit dem Jahr 2000 der Leitspruch der Europäischen Union. Er trägt der Diversität unter den Mitgliedsstaaten Rechenschaft und zeigt, dass deren Gleichmachen nicht das Ziel der Union ist. Die innere Vielfalt ist für viele der Kern von Europas Identität. Und diese Vielfalt ist groß, nicht nur kulturell, gesellschaftlich oder sprachlich: Obwohl sie alle Demokratien sind, ist auch die politische Situation in den einzelnen Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich. Einige sind föderal organisiert, einige zentralistisch. Einige sind Monarchien, einige Republiken. Es gibt verschiedene Justizsysteme, verschiedene Bildungssysteme und vieles mehr. Artikel 4 des Vertrags von Lissabon garantiert diese Vielfalt. Aus ihr erwächst aber auch viel Konfliktpotenzial. Darum ist es wichtig, dass es Gemeinsamkeiten gibt, auf die man sich berufen kann, und Grundsätze, an die sich alle halten. Sonst gibt es zwar Vielfalt, aber eben keine Einheit mehr. Die Frage, wie viel Autonomie für die EU-Mitgliedsstaaten möglich und wie viel nötig ist (und welche Kompetenzen für die EU-Institutionen), ist kaum abschließend zu beantworten. Darüber hinaus herrscht unter den EU-Mitgliedsstaaten auch eine „wirtschaftliche Vielfalt“, die sich auf die Lebenswelten der Bürger auswirkt und deren Bedeutung nicht zu unterschätzen ist. Vielfalt und Einheit miteinander zu verbinden ist ein Balanceakt.
'}In der FAZ wird die Einheit Europas beschrieben.
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