Brexit
In der EU zu sein biete für Großbritannien nur noch Nachteile, argumentierten die Befürworter des Brexits. In einer Volksabstimmung im Sommer 2016 sprach sich dann eine Mehrheit der Menschen, die im Vereinigten Königreich abgestimmt haben, dafür aus, aus der Europäischen Union auszusteigen. Damit ist der Länderverbund der erste Mitgliedstaat in der Geschichte der EU, der diesen Schritt wagt. Der Brexit wird nicht nur für Großbritannien selbst immense Auswirkungen haben, sondern auch für alle anderen EU-Staaten. Erste Konsequenzen zeigen sich bereits, etwa der Umzug mehrerer Großbanken von London. Premierministerin a.d. Theresa May leitete den Austritt aus der EU im März 2017 an den Europäischen Rat weiter, vollzogen werden sollte er im März 2019 – allerdings gewährte die EU angesichts turbulenter Verhandlungen einen Aufschub. Der gesamte Prozess des Austritts, die Verhandlungen zwischen Briten und der EU wirken wie ein wildes Durcheinander. May hatte vor allem mit der eigenen Partei und auch ihren Oppositionsparteien zu kämpfen. Werden nun mehr Staaten dem Beispiel Großbritanniens folgen oder sorgt der Brexit dafür, dass alle anderen Mitglieder enger zusammenrücken? Angesichts der länge der Verhandlungen und den sich abzeichnenden Konsequenzen scheint dies laut Experten zunächst unwahrscheinlich.
Der Europarechtler Dr. Walter Michl über die Herausforderungen:
https://app.kontextmaps.com/client/derkontext/476/media/default/04-Michl-06.mp4.mp4
Dr. Oliver Lauenstein über Identitätsbildung angesichts von Krisen:
https://app.kontextmaps.com/client/derkontext/476/media/default/04-Lauenstein-08.mp4.mp4
Die Financial Times fasst in sieben Grafiken zusammen, welche Auswirkungen der Brexit haben könnte.