Außensicht
Störungsanfällig, mit sich selbst beschäftigt, konkurrierende nationale Interessen: Was andere Länder in der EU sehen, ist keinesfalls nur positiv, wie eine Analyse der Stiftung Wissenschaft und Politik zeigt. Sie hat untersucht wie verschieden Länder — USA, Russland, Japan, Indonesien, Brasilien und China — auf die EU blicken. Dabei hat sich gezeigt, dass die EU vor allem als „Wirtschaftsblock und Handelsmacht“ gesehen wird, weniger als politische Einheit. Für die meisten Partner verliere die EU außerdem zunehmend an Bedeutung. So wird sie als „gespaltener Akteur ohne Steuerungszentrum und ausreichende Strategiefähigkeit“ wahrgenommen; dennoch sei sie als Wirtschaftspartner attraktiv. Einige Länder sehen in der EU darüber hinaus zumindest ein potenzielles Gegengewicht zur politischen Weltmacht USA. Experten und Aktivisten betonen immer wieder, dass die EU ihre gemeinsame Außenpolitik stärken und sich für ihre Werte international einsetzen müsse, um an politischem Gewicht zu gewinnen und die Rolle einer Weltmacht einzunehmen.
Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Weidenfeld über Identitätskonzepte, die an Stelle von „dagegen“ ein „gemeinsam“ setzen: https://app.kontextmaps.com/client/derkontext/476/media/default/04-Weidenfeld-05.mp4.mp4
Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik