{'de': 'Frieden'}
Vor der Gründung der Europäischen Union (bzw. einer ihrer vielen Vorstufen) hatten die Nationalsozialisten den Konti\xadnent verwüstet. Und auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Europa noch über Jahrzehnte Diktaturen mit stark faschistischen Zügen, zum Beispiel unter Francisco Franco in Spanien oder unter António de Oliveira Salazar in Portugal. Der lang anhaltende Frieden zwischen den Staaten Europas ist also keine Selbstverständlichkeit. Für ihren „Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa” ging deshalb der Friedensnobelpreis im Jahr 2012 an die Europäische Union. Doch durch den Krieg in der Ostukraine, aber auch durch Terroranschläge wie die von Brüssel oder Paris wächst zurzeit die Befürchtung, dass der Frieden in Europa bedroht ist. Laut der Shell Jugendstudie von 2015 ist die Angst vor einem Krieg in Europa unter den deutschen Jugendlichen von 44 Prozent (2010) auf 62 Prozent angestiegen und zuletzt 2019 wieder gesunken. Und auch die nationalistischen und populistischen Parteien und Bewegungen, die in zahlreichen EU-Staaten auf dem Vormarsch sind, beunruhigen viele und gelten als Zeichen für eine gesellschaftliche Spaltung. Denn die Bewegungen profitieren nicht nur von der Debatte über den Umgang mit Flüchtlingen, sondern auch von einem Gefühl des Abgehängtseins und einer Unsicherheit, die Teile der Gesellschaft empfinden.
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