{'de': 'Demokratieverständnis'}
Die Arbeitsweise der EU beruht auf der repräsentativen Demokratie. Die Bürgerinnen und Bürger sind laut EU-Vertrag durch das Parlament vertreten und berechtigt, am demokratischen Leben der EU teilzuhaben. Doch Kritiker werfen der EU immer wieder ein Demokratiedefizit vor: Sie vertreten zum Beispiel die Ansicht, dass das Europäische Parlament nicht über genügend Macht verfüge. Oder, dass die Europäische Kommission ein Bürokratie-Apparat sei, der sich zu sehr in den Alltag der Bürger einmische. Damit die Demokratie in der EU funktioniert, ist auch ihr Zustand in den einzelnen Mitgliedstaaten wichtig. Auf Bedrohungen der Demokratie in den Mitgliedsstaaten reagiere die EU manchmal hilflos, was ihre Glaubwürdigkeit aushöhle, kritisiert beispielsweise die Heinrich-Böll-Stiftung. Zudem besteht das Problem, dass die Bürgerinnen und Bürger der EU nach wie vor ein geringeres Interesse an Europa- als an nationaler Politik zeigen. Und auch auf nationaler Ebene hat die Demokratieforschung vor allem in den alten Demokratien ein schwindendes Interesse an formalen politischen Prozessen ausgemacht: Dazu gehören sinkende Wahlbeteiligungen, Unzufriedenheit mit dem Politikbetrieb und auch die wachsende Attraktivität populistischer Bewegungen. Damit die Demokratie in der Europäischen Union funktioniert, braucht es also nicht nur legitimierte europäische Institutionen, sondern auch funktionierende Demokratien in allen Mitgliedsstaaten und Bürger, die sich an der Politik beteiligen.
'}Der Europarechtler Dr. Walter Michl über angebliche Demokratiedefizite:\nhttps://app.kontextmaps.com/client/derkontext/476/media/default/04-Michl-02.mp4.mp4
'}Studie der Heinrich Böll Stiftung über die Zukunft der europäischen Demokratie.
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