{'de': 'Ausbeutung der
Arbeiter'}
Kobalt, Zinn, Tantal, Wolfram und Gold – ohne diese fünf Schlüsselmetalle funktionieren Mobiltelefone und Smartphones nicht. Sie stecken in den Akkus, den Platinen, im Kondensator. Die Förderung der Metalle belastet die Umwelt: Weil die Seltenen Erden nur in winzigen Konzentrationen vorkommen, müssen für wenig Gramm viele Tonnen Gestein bewegt und zermahlen werden. Zurück bleiben giftige Seen und belastete Luft. Der Bergbau wird zum größten Teil von Rebellen betrieben und kontrolliert. Von den Arbeitern verlangen sie Schutzgeld, Wegezoll und erheben illegale Steuern. Viele Arbeiter erkranken oder sterben in Folge der unmenschlichen Arbeitsbedingungen: Oft sind sie mehrere Tage in der Mine eingeschlossen, ohne Wasser und Nahrung. Kinderarbeit ist normal.\n
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\nDeswegen werden diese fünf Metalle auch “Konfliktmetalle” genannt. Sie stammen aus Bürgerkriegsregionen in Afrika wie dem Ostkongo. Nach dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda flohen viele Hutu-Milizen in den Ostkongo. 1996 marschierte Ruanda deswegen im Ostkongo ein. Seitdem herrscht dort Krieg – und der Abbau der Metalle finanziert ihn.\n
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\nFür Unternehmen und Verbraucher ist es schwierig nachzuvollziehen, wo die verwendeten Rohstoffe genau herkommen. 90 Prozent der Metalle gehen als Rohstoffe nach Asien, vor allem nach China und Indien. Da werden sie mit eigenen Abbauprodukten zusammengeschmolzen. Seit 2012 verlangt der Dodd-Frank-Act in den USA, dass die Verarbeitung von Konfliktrohstoffen ausgewiesen werden muss. Apple veröffentlichte daraufhin eine Liste von Minen im Kongo, mit denen sie zusammenarbeiten. In der EU gibt es seit März 2017 eine ähnliche Verordnung, die “Sorgfaltspflicht” verordnet. Intel kündigte 2014 an, bis 2016 nur noch konfliktfreie Rohstoffe zu verarbeiten. Telekom und Samsung distanzieren sich ebenfalls von Coltan, dem Rohstoff für Tantal, aus dem Kongo.
Wie der Reichtum des Westens und die Armut Afrikas zusammenhängen im Deutschlandfunk\nDeutlandfunk Nova über die Textilindustrie in Äthiopien.
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