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Die Nutzung von Mobiltelefonen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Für Millionen Afrikaner öffnet sich dadurch ein neuer Teil der Gesellschaft: Sie können über weite Entfernungen mit Familie und Freunden kommunizieren, Geld überweisen ohne ein Bankkonto zu haben, sich informieren. Ein großer Teil der Afrikaner ist von dieser digitalen Revolution ausgeschlossen. Landesweit liegt die Nutzungsrate für Mobiltelefone laut einer Freedom on the Net Studie bei 76 Prozent, die Nutzungsrate für das Internet liegt nur bei 28 Prozent. Die regionalen Unterschiede sind immens: Während in Kenia 82 Prozent der Bevölkerung Zugang zum Internet haben, sind es in Eritrea nicht mal zwei Prozent. Die Gründe dafür:\n
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\nObwohl es in den meisten afrikanischen Ländern mehrere Netzanbieter gibt, ist das Netz nicht flächendeckend ausgebaut. Außerhalb der Städte ist der Empfang nur schwach oder gar nicht vorhanden. Wer zum Beispiel in Sierra Leone auf dem Land sein Telefon benutzen will, muss, um Handyempfang zu haben, zunächst auf einen Mangobaum klettern. Multiple SIM-Karten versuchen die Lücken im Netz auszugleichen, indem sie verschiedene Anbieter und deren Preisangebote nutzen.\n
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\nAußerdem sind in Afrika die Kosten für Mobiltelefone und Internet weltweit am höchsten. Zwar kostet ein Telefon in der Anschaffung nur rund 50 Dollar, aber in Ländern mit niedrigem Einkommen, wie dem Chad oder Niger, macht die mobile Internetnutzung 200 Prozent des jährlichen Durchschnittseinkommens aus. In Kenia oder Nigeria sind es nur rund fünf Prozent.\n
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\nZudem betreten die meisten Afrikaner hier Neuland: Die Phase von Festnetztelefonen und DSL-Anschlüssen wurde übersprungen, stattdessen nutzen sie direkt das Mobiltelefon. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie mit der Technik umgehen sollen. Männer haben oft mehr Bildung als Frauen, weshalb sie auch eher Zugang zu Mobiltelefonen und Internet haben. Der durchschnittliche, afrikanische Mobiltelefonnutzer ist also männlich, gebildet, zwischen 18 und 45 Jahren alt und lebt in der Stadt.