{'de': 'Browser'}
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\nWelche Daten der Browser in unserer täglichen Webnutzung preisgibt, übertrifft alle Datensammlungen bei Einkäufen, Messengern und E-Mails zusammen. Allein die Begriffe, die wir täglich suchen, ließen sich mit Big-Data-Analysen zu erschreckenden Psychogrammen umwandeln, die mehr über uns verraten, als uns selbst bewusst ist. Tatsächlich sind auf fast allen kommerziellen Websites heutzutage Scripte eingebunden, die Verhaltensdaten der Nutzer in kleinere oder größere Analysenetzwerke leiten. Damit wird dann gezielt verhaltensbasierte Werbung ausgespielt. Große Firmen wie Facebook oder Google sind am bekanntesten, Acxiom, Oracle oder Adobe kennen dagegen nur Fachleute. Problematischer Nebeneffekt dieser verbreiteten Praxis: Die gesammelten Informationen über konkrete Nutzer zirkulieren unkontrollierbar innerhalb dieser sogenannten „Ad Tech“-Branche. Das Löschen von Cookies hilft nur bedingt, da man bereits mit einem einzigen Login auf irgendeiner Seite auch für viele andere Websites wieder erkennbar ist („Cookie Matching“). Über das sogenannte Browser-Fingerprinting ist es selbst ohne Cookies möglich, die tägliche Nutzung eines Browsers über Monate zu verfolgen.
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\nEin guter Start, um sich dagegen zu schützen, sind Browser wie Firefox oder Safari, die Skripte aus den Werbenetzwerken erkennen und blocken. Auch konfigurierbare Plugins wie uMatrix helfen. Ich empfehle allerdings zusätzlich einen radikaleren Ansatz: die Aufteilung seiner Webnutzung in einen anonymen Teil und einen Klarnamen-Teil. Dazu verwendet man zwei oder drei Browser für verschiedene Tätigkeiten – Online-Bestellungen mit Klarnamen und Facebook nutzt man in einem Browser, die tägliche Websuche und den Nachrichtenkonsum in einem anderen Browser. Idealerweise sollte mindestens ein Browser umgeleitet werden, damit er auch eine andere IP-Adresse erhält.
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\nIn einem längeren Tutorial in meinem Weblog erkläre ich diese Zwei-Browser-Lösung im Detail. Erwähnt werden sollte auch die etwas aufwändigere, aber besonders sicherere Drei-Browser-Lösung, die der Sicherheitsexperte Mike Kuketz empfiehlt.
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\n(Die Tipps sind von unserem Redakteur Matthias Eberl.)
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