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TTIP ist nicht die erste Handelskooperation zwischen EU und USA, aber die bislang umfassendste und konkreteste. Seit den frühen neunziger Jahren wurden immer wieder Freihandelsabkommen angekündigt. 1990 unterschrieb George Bush senior eine transatlantische Erklärung, 1995 wurde das „Transatlantic Free Trade Area“ verkündet, kurz TAFTA, und 2007 sprach Merkel von einem „transatlantischen Wirtschaftsraum“. Diese Erklärungen waren jedoch mehr Diplomatie als brauchbare Regelwerke.

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Warum aus guten Absichten nun Gesetze werden, hat drei Gründe. Erstens wollte man damals durch das Wirtschaftsbündnis kein falsches Zeichen gegenüber dem schwächelnden Ostblock setzen. Die neunziger Jahre waren schließlich die Blütezeit der Demokratisierung nach dem Kalten Krieg. Zweitens sah die USA den europäischen Markt mehr als Konkurrenz denn als Partner. Lieber wollten sie NAFTA vorantreiben, den nordamerikanischen Binnenmarkt. Drittens wurde die Internationale Handelsorganisation WTO durch viele kleine Interessenskonflikte zunehmend handlungsunfähig. Eine sogenannte bilaterale Lösung ohne WTO musste her: TTIP.

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