{'de': 'Idee Freihandelsabkommen'}
Die Idee des Freihandels kommt aus dem Großbritannien des 18. Jahrhunderts. Damals kritisierten Adam Smith und David Ricardo den Exportwahn europäischer Länder. Diese hatten sich darauf versteift, viel zu exportieren und wenig zu importieren. Das vorherrschende Wirtschaftsmodell hieß Merkantilismus und hatte zwei große Nachteile. Zum einen konnten rein rechnerisch nicht alle Länder nur exportieren, zum anderen führten hohe Einfuhrzölle zu unfairen Monopolen. Die heimischen Fabrikanten nutzten nämlich die fehlende ausländische Konkurrenz, um minderwertige Produkte teuer zu verkaufen. Stattdessen schlug Smith den Freihandel als Form der Arbeitsteilung vor: Jeder soll produzieren, was er am besten kann. Auch Ricardo sah den Freihandel als Win-Win-Situation, nur dass er das „komparative Kostenvorteile“ nannte. Am Ende, so das Ziel, soll die Wirtschaft insgesamt wachsen.
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\nDie Theorien vom Freihandel blieben aber lange nur Theorien, denn Industrieländer wie England oder die USA wurden auf anderem Wege reich. Sie ersetzten mit der Industrialisierung Mensch durch Maschine und behielten das Wissen um die neuen Maschinen für sich. So wollten sie Wettbewerbsvorteile sichern (Protektionismus). Die Idee des Freihandels wurde erst wieder attraktiv, als die Industrieländer schon reich waren und keine Konkurrenz mehr fürchteten. Dann kam die WTO und mit ihr ein weltweiter Siegeszug des Freihandels. Das Ziel war ein globaler Markt ohne Handelshemmnisse.
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\nNicht alle freuten sich über den Gesinnungswandel. Besonders Entwicklungsländer litten unter den niedrigen Zöllen, weil sie die heimische Wirtschaft zerstörten. Sie wehrten sich und lähmten mit ihren Einwänden den WTO-Apparat. Daraufhin wechselten die Industriestaaten ihre Strategie. Sie umgingen die WTO durch eigene Abkommen. Es entstand ein unüberschauliches Geflecht aus Sonderabkommen. Derzeit verhandeln mindestens 110 Länder verschiedene Freihandelskonstellationen. Die größten stellen wir euch hier vor.
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