Syriens Militär und Geheimdienst waren seit dem Libanesischen Bürgerkrieg Mitte der 70er Jahre im Libanon involviert. Aus Angst vor einem Sieg linker islamischer Nationalisten griff Syrien auf Seiten der christlichen Maroniten ein. 1976 beschloss die Arabische Liga eine Sicherheitsmission im Libanon unter syrischer Führung. Die Mission konnte israelische Interventionen nicht verhindern, aber mit dem Friedensabkommen von Taif wurde Syrien als libanesische Schutzmacht formell anerkannt. Im Gegenzug verpflichtete sich Syrien, für Stabilität zu sorgen, und griff in den kommenden Jahren zunehmend in die libanesische Politik ein. 2005 beendete die Zedernrevolution – als Reaktion auf die Ermordung des ehemaligen Premierministers Hariri – die syrische Präsenz im Libanon. Pro-syrische Gruppen wie die Hisbollah bleiben aber weiterhin wichtige Akteure.