{'de': 'Persönliche Assistenz'}
„Meine Basis ist die Intuition. Meine DNA beruht auf den Millionen Persönlichkeiten aller Programmierer, die mich geschrieben haben. Aber was mich zu mir macht, ist meine Fähigkeit durch meine Erfahrungen zu wachsen. Also im Grund entwickele ich mich in jedem Augenblick weiter“, erklärt das Operating System Samatha im US-amerikanischen Hollywood-Streifen „Her“ selbst, wie ihre KI funktioniert. Samantha liest Theodore Twombly – ihrem Besitzer und späteren Liebhaber – seine E-Mails laut vor, verfasst selbstständig in seinem Namen Antworten, diskutiert mit dem Scheidungsanwalt über fehlende Papiere, erinnert ihn an sein Treffen mit der Ex-Frau, Samantha entwickelt Gefühle und komponiert Klavierstücke – Doch ist so eine fiktionale Assistentin bald Realität?
\nZumindest orientierte sich der Film stark daran. Denn vor dessen Premiere im Oktober 2013 stellte Apple bereits Siri vor. Wie stark sich digitale (Sprach-)Assistenten seitdem weiterentwickelt haben, verdeutlichte im Juni 2018 Google-Chef Sundar Pichai auf der Entwicklerkonferenz I/O. Der Google Assistant mit integrierter Duplex-Funktion reservierte in Tests bereits einen Tisch im Asia-Restaurant, vereinbarte Friseurtermine und tat das sehr authentisch. Der Assistent stellte Gegenfragen, nutze Füllwörter, „Duplex“ imitiert die menschliche Stimme und nutzt sie in täglichen Situationen. Dahinter steckt eine erschreckend gute Künstliche Intelligenz, die auf die Fähigkeit des „Buchens“ trainiert wurde.
\nDass irgendwann natürliche Dialoge mit Chatbots möglich sind, ist das Ziel der Industrie. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfer „Ernst & Young“ nutzen mehr als die Hälfte der Deutschen allgemein einen Sprachassistenten wie Amazons Alexa, Apples Siri, Microsofts Cortana oder den Google Assistant – am Smartphone, im Auto oder über einen Smart Speaker. Digitale Assistenten sollen das Leben vereinfachen, dafür müssen sie in den Alltag eingreifen. Statt zwanzig Tabs auf dem Rechner zu öffnen, in zehn Apps auf dem Smartphone zu suchen, zwischen Chat und Notizen zu wechseln, steuert der Assistent alles gebündelt über einen Befehl – der von der Sprache ausgeht.
\nKIs könnten im nächsten Schritt mit anderen KIs Verkaufsgespräche führen. Der eigene digitale Assistent kennt persönliche Präferenzen, weiß, dass ich gerne weiße Sneakers trage und lässt sich durch die künstliche Intelligenz meines Lieblings-Sportschuhherstellers ein neues Paar anbieten. Ähnliches plant die Finanzbranche. Banken erhoffen sich durch den Einsatz von KIs Effizienz- und Ertragssteigerung, konkret u.a. durch weniger Mitarbeiter in ihren Call Centern, aber auch einfach indem sie Kunden gezielter auf Angebote ansprechen. Die DKB nutzt beispielsweise auf ihrer Website den Chatbot „Herbie“, der Kunden dabei hilft, einen Kredit zu beantragen, bearbeitet wird dieser dann aber von Menschen.
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