{'de': 'Controlling'}
Die Controller sind in einem Unternehmen die Mitarbeiter, die den anderen auf die Finger schauen. Hier und da sind sie deshalb nicht sonderlich beliebt – wer wird schon gerne ständig kontrolliert? Dabei ist der Job wichtig, nur so können Unternehmen ihr Potential entfalten. Bis die vielen Zahlen und Fakten in digitaler Form vorliegen helfen KI-Systeme bei der Erfassung, etwa indem Dokumente gescannt und korrekt abgelegt/zugeordnet werden.
\nBei der Analyse von Kennzahlen achten Controller auf Unregelmäßigkeiten, auf Abweichungen und auf widerkehrende Muster. KI-Systeme können das noch viel schneller als Menschen, da sie in kürzerer Zeit mehr Daten analysieren können. Aus den Daten werden Prognosen und Szenarien erstellt und diese statistisch in ihrer Wahrscheinlichkeit geordnet.
\nDrei Wirtschaftswissenschaftler untersuchten die jährlichen Geschäftberichte von großen Tech-Konzernen und versuchte aus minimalen Abweichungen herauszulesen, wie die Konzern künftig an den Börsen bewertet werden würden. Die Idee dahinter ist, dass die Controller der Unternehmen schon wissen in welche Richtung das jeweilige Unternehmen steuern wird, dies aber in den umständlichen Wortblöcken der Geschäftsberichte so unkonkret wie möglich darstellen wollen, um den Aktienkurs nicht zu beeinflussen. Für menschliche Leser ist schon das Lesen der trockenen Materie eine Qual, dann auch noch winzige Veränderungen zu den Vorjahresberichten zu erkennen ist nahezu unmöglich. Durch eine Analyse mit Natural Language Processing konnten die Wissenschaftler jedoch minimale Abweichungen herausfiltern und sogar die Stimmung (positiv/negativ) dieser Abweichungen identifizieren. Aus dem Ergebnis wurde die künftige Marktwertentwicklung prognostizieren. So wusste die Wissenschaftler beispielsweise bereits aus dem Geschäftsbericht von 2017, dass Apple 2018 wohl weniger iPhones verkauft werden würden.
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