Intelligenz
Innerhalb von drei Jahren hat sich der IQ von Googles KI fast verdoppelt! Das klingt super intelligent, muss aber relativiert werden. Denn die Werte sind trotzdem noch vergleichsweise niedrig. Im Jahr 2014 kam Google auf 26,5 IQ-Punkte, im Jahr 2017 waren es 47,28. Damit ist Googles KI zwar immer noch Spitzenreiter unter den KIs, die die chinesischen Forscher Feng Liu, Yong Shi und Ying Liu getestet haben, liegt aber trotzdem noch unter dem IQ-Wert, den das durchschnittliche 6-jährige Kind so vorzuweisen hat (55,5). Damit wäre Googles KI als „geistig zurückgeblieben“ zu klassifizieren und dürfte in den USA nicht die Todesstrafe erhalten. Glück für Google!
Dass Intelligenztests fragwürdig sind und der IQ nicht zwingend etwas über tatsächliche Intelligenz aussagt, sondern vor allem etwas über die Art von Intelligenz, die man benötigt um schulisch erfolgreich zu sein, ist eines von mehreren generellen Problem.
Das Größere dürfte jedoch sein, dass selbst die Forschung sich nicht darauf einigen kann, was genau Intelligenz ist und was sie ausmacht. Aktuell geht sie jedoch davon aus, dass es mehrere Arten der Intelligenz gibt.
Wolfgang Wahlster, der Chef des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, ist überzeugt, dass sich die menschliche Intelligenz aus senso-motorischer, kognitiver, emotionaler und sozialer Intelligenz zusammensetzt. Während Computer Menschen bereits teilweise in ihrer kognitiven Intelligenz übertreffen, seien sie bei der senso-motorischen noch weit hinterher, so Wahlster in einem Interview auf der CeBIT 2016.
Besonders viel Aufholbedarf – wenn ein Aufholen denn überhaupt möglich ist – sah er jedoch bei der sozialen Intelligenz. Dabei führt er die Fußballroboter an, die sein Zentrum entwickelt und mit dem sie bereits mehrmals Weltmeister im Roboterfußball geworden sind: „Die geben nicht ab. Die haben kein soziales Verhalten“ Teamplay und Intelligenz sieht anders aus. Und auch die emotionale Intelligenz ist seiner Meinung nach noch nicht besonders ausgeprägt. Zwar können manche Computer bereits erkennen, welche Emotionen Menschen haben, doch sie können selbst keine Emotionen entwickeln und sind demnach den Menschen stark unterlegen in manchen Aspekten des Lebens: „Viele Teile der Kreativität werden erst durch die Emotionalität freigesetzt. Die besten Liebesgedichte schreiben Sie nunmal, wenn Sie verliebt sind.“
Das gesamte Interview mit Prof. Wolfgang Wahlster auf der CeBIT 2016 als Video: