{'de': 'Divination'}
In den Religionen der Yoruba, wie etwa Ifa, existiert kein Schicksal. Nur eigene Entscheidungen. Aber wie trifft man diese? Zum Beispiel durch Divination, die Kunst aus Zeichen zu lesen, was die Zukunft bringen könnte und was die Orishas, die Gottheiten, raten.
\nDer Gläubige geht dafür zu einem Priester. Der Priester wirft dann eine Kette mit acht großen Muscheln oder Samen, die fallen in eine bestimmte Formation und der Priester schließt daraus auf vier der über Tausend unterschiedlichen, festgelegten Verse, die er dem Gläubigen sagt. Jeder Priester muss sie auswendig kennen.\nOnaje Woodbine ist einer von ihnen. Er hat eine App entwickelt, die bei der Ausbildung der Ketten-Leser helfen soll. Man kann eine virtuelle Kette nutzen, die App listet die entsprechenden Verse auf.
\nFür Unterstützer ist die App eine Möglichkeit, die alte Tradition weiter zu verbreiten und die Verse, die sonst mündlich weitergetragen wurden, vor dem Vergessen zu bewahren. Andere, besonders auch Geistliche, sehen darin allerdings eine Gefahr: Scharlatane könnten sich als Priester ausgeben. Das ist besonders riskant, weil die Divination nicht die einzige Aufgabe der Priester ist. Vielmehr sind sie auch Psychologen und moralischer Kompass.
Das Ifa-Divinations-System wurde 2005 zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. \nEine New York Times Reportage über den Heiligen Hain der Orishas.
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