{'de': 'Transparenz'}
Für die Politik ist die Digitalisierung eine zweischneidige Sache. Einerseits ermöglicht sie im öffentlichen Sektor effizienter zu werden: Bürger erhalten einfacher Zugang zu öffentlichen Diensten, Arbeitsprozesse können effizienter gestaltet werden und Menschen können sich Gehör verschaffen. \n
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\nEinige Beispiel: Als Nigeria die e-ID, die elektronische Identifizierung, einführte, stellte sich heraus, dass es 62.000 Karteileichen (ghost workers) im Öffentlichen Sektor gab — eine Erkenntnis, die nun jährlich eine Milliarde US-Dollar einspart.\n
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\nIn Uganda erschienen Lehrer in 27 Prozent der Fälle nicht zum Unterricht — dann begann die Erfassung der Arbeitszeit: Mit dem Mobiltelefon mussten sie ihre Anwesenheit bestätigen und die Information an eine zentrale Datenbank übermitteln. Zusammen mit einer zusätzlichen Entlohnung auf Leistungsgrundlage reduzierte das die Abwesenheit um elf Prozent.\n
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\nEin weiteres Beispiel: Das Wasserversorgungswerk in Nairobi, Kenia, erhielt rund 400 Beschwerden jeden Monat. Als 2013 MajiVoice gestartet wurde, ein E-Service, über den Nutzer Probleme mit ihrer Wasserversorgung melden konnten, schnellte die Zahl der Beschwerden auf 3.000 pro Monat hoch. Die Zahl der gelösten Anliegen stieg von 46 Prozent auf 94 Prozent und die Zeit, die das in Anspruch nimmt verkürzte sich um 90 Prozent.\n
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\nIn Ghana, Kenia, Tansania und Zambia nutzen Mitarbeiter im Gesundheitswesen ihre Mobiltelefone, um gefälschte Medikamente zu melden oder anzugeben, wenn Medikamenten-Bestände sinken. Diese Informationen wiederum helfen den Behörden, sinnvoll vorauszuplanen und Versorgungsengpässe zu verhindern\n
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\nInitiativen wie Making All Voices Count haben es sich zum Ziel gesetzt, in Kenia, Uganda, Tansania, Ghana, Mozambique, Südafrika, Nigeria und Liberia, Vorhaben zu fördern, die die Inklusion aller Bevölkerungsgruppen in den politischen Prozess stärken.\n
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\nIn Mosambik können Wähler per SMS Nachricht Unruhen bei Wahlen oder Wahlbetrug melden — die Zahlen für beides gingen daraufhin zurück.\n
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\nGleichzeitig kann die Politik aber auch einfacher zur Rechenschaft gezogen werden: Dass Daten digital und damit zugänglich werden, ermöglicht Journalisten und Programmierern die Versprechen ihrer Regierung zu überprüfen und Transparenz für die Zivilgesellschaft zu schaffen. Ein Beispiel: die Steuer-Uhr der Organisation "Code for Kenya", die anzeigt, welcher Anteil des eigenen Gehalts als Steuern an den Staat geht und wofür dieser es verwendet. Über den gesamten Kontinent haben sich ähnliche Ableger der Code for Africa Initiative gegründet.