Pharma
Besonders die Forschung profitiert von Gesundheitsdaten. Denn in der Regel sind nur wenige Menschen bereit, an einer klinischen Studie teilzunehmen und sich regelmäßig vermessen zu lassen. Doch über Fitnesstracker und Gesundheits-Apps sind viele der Daten schon verfügbar – die Pharmaunternehmen müssen sie nur nutzen. Seit 2015 sind auch Apple und Google in die medizinische Forschung eingestiegen, als Vermittler zwischen Phramaunternehmen und Smartphone-Nutzern. Denn sie wissen, welche Daten Apps erfassen und speichern diese auch. Und mit der Einwilligung der Nutzer stellen sie diese Daten der Pharmaindustrie zur Verfügung. Eine bisher nie dagewesene Rekrutierung von Teilnehmern medizinischer Studien. Auch die Michael J. Fox Foundation für Parkinson stellt ganz bewusst die Daten von Erkrankten der Forschung zur Verfügung.
Die Gesundheitsdaten sollen noch ein anderes Problem der Forschung lösen: In der Regel dauert die Entwicklung von Medikamenten zwischen 10 und 15 Jahren, sie kostet Milliarden und bringt nur wenig neue Erkenntnisse. Die Analyse von Datenmengen könnte Ansätze liefern, um neue Medikamente zu entwickeln. Die Totalüberwachung der Patienten verkürzt außerdem die Dauer klinischer Studien.
Allerdings gibt es bisher kaum belastbare Studien, die den Nutzen von Big Data für die Pharmaindustrie belegen.