{'de': 'Gen-Food'}
Verschiedene Forschungseinrichtungen und Konzerne entwickeln gentechnisch veränderte Lebensmittel. Wissenschaftlern drehen dafür am Erbgut der Pflanzen: Sie sind resistenter gegen Schädlinge und können so ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut werden, oder sie sind besonders widerstandsfähig bei langer Trockenheit.
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\nSo sollen gentechnisch veränderte Lebensmittel dazu beitragen, die Ernährung von den 10 Milliarden Menschen, die wir 2050 sein werden, sicherzustellen. Ziel der Konzerne ist sicherlich auch, an den neu entwickelten Sorten zu verdienen. Den größten Marktanteil hat hierbei der Konzern Monsanto.
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\nLandwirte kritisieren, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen auf dem einen Feld mit den nicht-veränderten auf dem Nachbarfeld vermischen. Derzeit sind in Europa über 40 gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen, darunter mehr als 20 Maissorten. Einmal ausgesetzt in die Natur, lässt sich der gentechnisch veränderte Organismus kaum zurück holen – sollten beispielsweise in Zukunft doch einmal Gesundheitsrisiken festgestellt werden. Das ist auch problematisch, weil es schwierig zu überprüfen (oder verhindern) ist und Produkte, die gentechnisch verändert sind, entsprechend gekennzeichnet werden müssen.
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\nUnd dann ist da die Angst vor dem Unbekannten: Laut Umfragen steht der Großteil der Bevölkerung gentechnisch veränderten Lebensmitteln kritisch gegenüber. 80 Prozent der Deutschen wollen keine gentechnisch veränderten Lebensmittel kaufen. Gleichzeitig kommen 60 bis 70 Prozent der Lebensmittel in deutschen Supermärkten in irgendeiner Form mit Gentechnik in Kontakt, schätzt der Verband der Lebensmittelwirtschaft.
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\nRein biologisch betrachtet, ist die genetische Veränderung von Lebensmitteln etwas, das bereits ohnehin passiert: Der Prozess der Züchtung neuer Sorten basiert auf derselben Grundlage – der Kombination von zwei Pflanzen mit bestimmten Eigenschaften, in der Hoffnung, dass die daraus entstehende Pflanze die wünschenswerten Eigenschaften der beiden "Eltern" aufweist. Im Vergleich zur Gentechnik im Labor dauert Züchtung nur viel länger.
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\nUnd auch ohne Züchtung verändern sich das Erbgut der Pflanzen durch Mutation, die durch die UV-Strahlen des Sonnenlichts oder durch Chemikalien verursacht werden können, aber auch einfach bei der Vermehrung von Pflanzen passieren. Solche natürlichen Mutationen passieren meist nur vereinzelt im Erbgut, durch die meisten verändert sich die Pflanze überhaupt nicht. Theoretisch wäre es möglich, dass auch durch natürliche Mutation und Selektion neue Sorten entstehen – \xa0es würde nur sehr lange dauern. Unmöglich ist das aber nicht, wie etwa die vielen peruanischen Kartoffelsorten zeigen. Mit Gentechnik ändern Wissenschaftler meist nicht nur einzelne Punkte in der DNA einer Pflanze, sondern größere Bereiche, die für eine bestimmte Funktion verantwortlich sind. Im Gegensatz zur natürlichen Mutation, die zufällig passiert, ist Gentechnik aus dem Labor gezielter. \xa0
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\nWährend die Vorteile von gentechnisch veränderten Pflanzen klar sind, für mögliche Risiken gibt es kaum Belege. Bis heute gibt es keine wissenschaftlichen Langzeitstudien, die nachweisen konnten, dass der Konsum von gentechnisch veränderten Lebensmittel negative Auswirkung auf die Gesundheit hat. Die Wissenschaft plädiert dafür das verbleibende Restrisiko zugunsten der Vorteile einzugehen: 2016 unterzeichnete 113 Nobelpreisträger einen offenen Brief, in der sie die Zulassung von Gentechnik forderten.
'}Spektrum fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln zusammen.
\nDie Süddeutsche Zeitung beschreibt, was über die möglichen Risiken von gentechnisch veränderten Lebensmitteln bekannt ist.
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