Tschernobyl
Die Atomkatastrophe von Tschernobyl in der Nacht vom 25. zum 26. April 1986 war die Folge eines misslungenen Sicherheitstests. Sowjetische Ingenieure hatten einen Stromausfall simuliert. Dabei sollte getestet werden, ob die Reaktorturbinen noch genügend Restenergie liefern würden, bis die Notstromaggregate die Kühlwasserpumpen wieder mit Energie versorgen würden. Aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften sowie bauartbedingter Eigenschaften des Kernreaktors kam es zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors führte. Innerhalb von zehn Tagen wurden radioaktive Stoffe mit einer Aktivität von mehreren Trillionen Becquerel freigesetzt. Die Region nordöstlich von Tschernobyl war am schwersten betroffen.
Radioaktiven Niederschlag gab es aber auch in vielen Ländern Europas. Über die Zahl der Todesopfer gibt es stark schwankende Schätzungen von Hunderten bis Tausenden. Die Weltgesundheitsorganisation verzeichnet mehr als 10.000 Krebserkrankungen sowie zahlreiche Strahlenerkrankungen, die auf das Unglück zurückzuführen sind. Mehr als 400.000 Menschen mussten umgesiedelt werden. Derzeit wird ein zweiter „Sarkophag“ gebaut: Ein 110 Meter hoher und 260 Meter breiter Schutzbügel, der auf Schienen über die noch immer radioaktiv strahlende Reaktorruine geschoben werden soll.
Greenpeace schreibt über die Katastrophe in Tschernobyl.