Modernisierung
Auch wenn die Produktion Erneuerbarer Energien zunehmend ausgebaut wird, so können sie allein noch lange nicht die Versorgung sichern. Fossile Energieträger wie Kohle und Gas werden daher weiterhin benötigt. Um die Klimaziele dennoch zu erreichen, muss auch die Gewinnung von fossiler Energie optimiert werden. Dazu gibt es zwi Ansätze: Zum einen können bestehende Kohlekraftwerke modernisiert werden, zum anderen kann Kohle durch CO2-freundlicheres Erdgas ersetzt werden.
Im Vergleich zur Kohle entsteht bei der Energiegewinnung aus Gas nur halb so viel CO2: 0,5 kg CO2 pro kWh statt 1 kg CO2 pro kWh. Zumindest mittelfristig gewinnt man mit dieser Strategie etwas Zeit nach CO2-neutraleren Energiegewinnungsmethoden zu suchen. Politisch hat man sich schon für diesen Weg entschieden: Zwischen 2000 und 2011 sind in der EU Gaskraftwerke mit einer Leistung von 118.000 Megawatt ans Netz gegangen. Zum Vergleich: In demselben Zeitraum wurden Windkraftwerke mit 65.000 Megawatt Leistung und Photovoltaikanlagen mit 26.000 Megawatt gebaut. Geopolitisch verstärkt der Umstieg auf mehr Gas jedoch die Abhängigkeit von Lieferanten wie Russland.
Die Alternative, bestehende Kohle- und Gaskraftwerke effizienter und umweltfreundlicher zu machen, würde diese Abhängigkeit nicht verstärken. Jedoch bedeutet sie deutliche Mehrinvestitionen: So investierte das Energieunternehmen Vattenfall mehr als 85 Millionen Euro in die Modernisierung des Kohle-Heizkraftswerkes in Wedel bei Hamburg. Insgesamt gibt es noch 148 aktive Kohlekraftwerke in Deutschland.