Ursprungsländer
Indien erhält jährlich über 60 Milliarden US-Dollar an Überweisungen aus dem Ausland. Das bevölkerungsreiche Land in Südasien ist Spitzenreiter der Rücküberweisungen. Es folgen China, die Philippinen, Mexiko und Nigeria. Wie viel Geld Migranten nach Hause schicken, hängt neben der Anzahl der Abwanderer von vielen Bedingungen im Ankunftsland ab: Wirtschaftswachstum, Migrationspolitik, Provisionen von Arbeitsvermittlern, Transferkosten, Wechselkurs. Die Aufwertung des US-Dollars 2016 beeinflusste beispielsweise die Rücküberweisungen in vielen Weltregionen. Diese sanken unter anderem deswegen weltweit um 2,4 Prozent – denn Euro, britischer Pfund und russischer Rubel verloren dabei an Wert. Nur Lateinamerika und die Karibik verzeichneten ein Plus an Rücküberweisungen von 6,9 Prozent, vieler ihrer Staatsangehörigen profitierten von der verstärkten Beschäftigung in den USA.
“Rücküberweisungen sind eine Lebensader für Entwicklungsländer; das gilt vor allem nach Naturkatastrophen, wie den kürzlichen Erdbeben in Mexiko und den zerstörerischen Hurrikans auf der Karibik”, erklärt Dilip Ratha in The Financial Express. Er verfasste den Bericht zu Migration und Rücküberweisungen der Weltbank von 2017 mit. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung von 2015 kommt gar zum Schluss, „dass Entwicklungshilfe durch Migration effektiver ist als Entwicklungshilfe zur Verhinderung von Migration“. Nicht nur finanzielle Unterstützung von Migranten hilft Ländern im Globalen Süden, auch die Menschen bringen bei ihrer Rückkehr wirtschaftliche Vorteile. Durch das Leben im Ausland sind sie Teil von Netzwerken, haben Sprachkenntnisse und Know-How erworben.
Die interaktive Weltkarte der Weltbank informiert über die Prozentanteile der Rücküberweisungen beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Länder.